Das Wetter war damals schon im November ziemlich kalt, nach der Vorhersage sollte sogar bald Schnee kommen. Die nächsten Wochenenden aber schaffte ich es nicht, zu Dalibor zu kommen. Also ist es schon das dritte Novemberwochenende, bis ich den nächsten Versuch planen kann. Und das Wetter – passt genial! Zirka 20 cm Schnee und eine Temperatur ziemlich unter Null erwarten mich im Revier! Also ein wunderschönes Wetter für die Jagd. Es ist Samstag früh, als ich mein Auto vor dem Jagdhaus parke. „Gleich hinter dem Jagdhaus auf der Wiese habe ich gestern Deinen Widder gesehen!“ sagt Dalibor sofort zu mir, als ich aus dem Auto aussteige. Also für die Jagd jetzt in der Früh haben wir schon einen Plan! Es ist noch ziemlich finster und wir pirschen langsam über eine Wiese hinter dem Jagdhaus zum Wald. Dort geht es langsam weiter, ganz langsam pirschen wir zu den Wildwechseln. Im Schnee sehen wir, dass das Wild wirklich da ist. Nur jetzt den Passenden finden! Wir sind am Rand des Waldes und können schon einige Stücke Muffelwild auf der Wiese entdecken. Langsam nähern wir uns weiter – wir sind alle schneeweiß. Jetzt müssen wir auf Knien weiterrutschen. Wir können die Widder schon gut ansprechen – drei sehr starke Widder, alle im Medaillenbereich. Aber auch alle zu jung – also das Ergebnis und zugleich auch die Zukunft der Hege in diesem Revier. Meine Hände ohne Handschuhen sind eiskalt. Egal – das ist die Jagd, die ich liebe! Wir verbringen den ganzen Vormittag im Wald – ein paarmal haben wir noch Muffel in Anblick bekommen, aber leider immer zu weit, um sie gut anzusprechen.

Im Jagdhaus erwarten uns schon ein köstliches Mittagessen und guter Kaffee mit Kuchen. Dabei planen wir, was wir am Nachmittag unternehmen. Dalibor schlägt vor, einfach auf dem Hochstand zu bleiben, wo er meinen Widder gestern gesehen hat. Er sollte doch dort wieder kommen! Na, warum nicht, „Du bist der Profi und kennst Dich aus!“, kommentiere ich den Plan.


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