Lalli wurde leider nicht alt, sie starb ebenfalls auf der Jagd und hat bei mir ein furchtbares, immer noch schmerzendes und nicht zu füllendes Loch hinterlassen. Sie wird für immer der Dackel sein, der mich umgekehrt hat. Ihretwegen liebe ich diese Rasse und egal was kommen mag, einen Dackel werde ich immer haben.

Zwischenzeitlich ist auch noch die Professorin Emma-Otto bei uns eingezogen, die Westfälische Dachsbracke ist eine Art für sich und mindestens genauso eigensinnig und wunderbar wie ein Dackel. Sie ist einfach ganz besonders anders. Nach Lalli‘s Tod musste wieder ein Dackel her, das Loch konnte zwar keiner schließen, aber es brauchte definitiv eine Abdeckung. Wir haben uns drei Welpen angeguckt und raten Sie mal, mit wie vielen wir wieder Zuhause angekommen sind? Drei! Nein, das wäre ja unmöglich gewesen, aber zwei waren es. Zwei Dackel, zwei Sturköpfe, zwei beratungsresistente Wesen. Was war nur los bei mir?

Was ein Dackel eigentlich genau mit einem macht, kann ich Ihnen gar nicht erklären, aber er infiziert Sie und es lässt sich dann einfach nicht mehr ohne leben. Ich kann nicht mehr zählen, wie viele meiner Freunde und Bekannte in den letzten vier Jahren einen Dackel dazubekommen haben, die zuvor nicht mal im Traum daran gedacht hatten. Zack, ist er da. Eingerollt auf dem Sofa, glücklich von der letzten Jagd träumend und einfach nicht mehr wegzudenken. Sie brauchen allerdings klare Regeln: „Ja“, „Nein“ und „Jain“. Das „Jain“ ist ein energisches „Nein!“, das durch Dackelblick zu einem seufzenden „Verdammt, was soll´s…“ und damit wahrscheinlich am Häufigsten eingesetzt wird. Bei uns kann man die deutlichen „Neins“ an einer Hand abzählen. Kein, aber auch überhaupt kein Gezicke untereinander, mag bei vier Frauen schwierig klingen, gibt es hier aber nicht, weder in den Hundeboxen noch auf dem Hundeplatz, beim Fressen oder schon gar nicht an einem Stück Wild. Ein kleinstes Zähnezeigen bedeutet ein Donnerwetter und das wissen alle spätestens nach dem ersten Versuch. Jegliches anderes asoziales Verhalten wird natürlich auch nicht geduldet. So ist „Mama“, also ich, zwar manchmal furchtbar streng und blöd, aber ansonsten die Beste, während „Der Scheff“ für die meisten Abenteuer zuständig ist. Unterm Strich teilen sich die vier Kaltnasen unsere zwei Herzen - es wird ihnen an nichts fehlen, sie werden jagen bis sie umfallen.

Wenn Sie noch keinen Dackel haben, dann beeilen Sie sich, Sie werden die Jahre ohne missen. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie müssten einiges nachholen, nehmen Sie am besten gleich zwei. Sie sind unbeschreiblich, unbelehrbar und unersetzbar. Sie sind Charakterhunde auf höchstem Niveau und ganz sicher immer ein bester Freund an Ihrer Seite - das kann ich Ihnen versprechen!


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