Der Sonntagmorgen ist da, unser letzter Ansitz für dieses Wochenende. Martin probiert es in seiner gewohnten Ecke, ich wähle eine kleinere Wiese, oberhalb der großen aus. Bis ich schließlich angekommen bin, ist es fast hell. Der Wind küselt, ich bin schon auf der Leiter unzufrieden und weiß, dass hier nicht viel passieren wird. Als dann noch ein braver Hirsch an mir vorbeizieht, Wind nimmt und blitzartig weg ist, ist meine Entscheidung gefallen. Ich gehe wieder zu meiner altbekannten Wiese.

Langsam nähere ich mich der großen Wiese. Es ist nichts zu sehen, da habe ich doch mehr erwartet, nachdem ich gestern beinahe einen ganzen Zoo zu Gesicht bekommen habe. Schnell husche ich auf meine Leiter. Wollen wir doch mal sehen, was sich hier noch blicken lässt. Nicht lang, nachdem ich Platz genommen habe, sehe ich Muffel den Hang zu mir hochziehen. Zwei junge Widder ziehen direkt auf mich zu, kommen jedoch nicht so nah, dass ich schöne Fotos machen könnte, so beobachte ich ihr Treiben am Wiesenrand durch mein Fernglas. Da steht aber doch noch ein Stück! Es ist Rehwild, ein Bock, aber er ist sehr nervös und schnell wieder im Wald verschwunden. Nach fünf Minuten taucht ein Stück weiter hinten auf. Einige Meter vor den Widdern zieht der Ersehnte wieder auf die Wiese. Es ist kein junger Bock, ein schwacher Sechser. Ich nehme meine Büchse in die Hand und suche den Bock im Zielfernrohr. Als er breit steht, lässt meine Kugel ihn im Feuer verenden. Die Widder springen ab und mein Handy vibriert bereits, bevor ich meine Waffe zur Seite stellen kann. Martin schreibt "Waidmannsheil".


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