Trotzdem sehen Verbraucherschützer, Ernährungsexperten und Strahlenschutzfachleute keinen Grund zur Panik, der Grenzwert ist in Deutschland nämlich sehr niedrig angesetzt. Während Österreich noch gleichzieht und ebenfalls einen Höchstwert von 600 Bq/ kg vorschreibt, sehen unsere eidgenössischen Nachbarn in der Schweiz die Thematik schon gelassener: 1.250 Bq/ kg lautet hier die Obergrenze, in Schweden lässt man selbst 1.500 Bq/ kg zu.

Laut der Radiocäsium-Meßstation des Bayerischen Jagdverbandes im unterfränkischen Kahlgrund, liegen Kontrollmessungen der natürlichen radioaktiven Strahlung in der Luft um das 10-fache höher als die im Wildfleisch gefundenen Werte. Das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erklärt hierzu, dass die durchschnittliche, natürliche Strahlenbelastung der Bevölkerung bei ca. 2,1 Millisievert pro Jahr liegt. Eine Portion von 0,5 Kg Wildfleisch mit einer Belastung von 600 Bq/ kg, hätte eine effektive Dosis von 3,9 Mikrosievert ionisierender Strahlung.

Für die Immerhungrigen: Mit 500 g, also einem recht ansehnlichem Steak oder einem großen Burger mit Doppel-Patty, werden dann gerade einmal 0,1 % der durchschnittlichen, jährlichen Strahlenbelastung aufgenommen.

Ein gänzlicher Verzicht von Wildschweinfleisch empfiehlt dementsprechend nicht mal die Verbraucherzentrale Bayern, diese rät nur Wildschwein aus den betroffenen Regionen nicht zu häufig zu verzehren. Außerdem könne jeder, der Wildschwein vom Jäger bezieht, nach dem Messprotokoll fragen.

Foto: Martin Ruffert


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