Lahoux Spotter pro + 35 und Nachtsichtvorsatzgerät LV-81 im Praxistest

Darf er das? Ja er darf. Schon seit mehreren Jahren ist es in Bayern möglich, auf legalem Wege mit Vorsatzgeräten zu jagen. Dies kommt durch eine amtliche Beauftragung im Sinne des § 40 Abs. 2 Waffengesetz zustande, nach dem waffenrechtliche Verbote nicht anzuwenden sind, soweit jemand auf Grund eines behördlichen Auftrags tätig wird. Diesen, sowie die jagdrechtliche Ausnahmegenehmigung nach Art. 29 Abs. 5 Satz 2 Bayerisches Jagdgesetz, können die unteren Jagdbehörden erteilen. Somit waren wir in der Lage, die Testgeräte der holländischen Firma Lahoux Optics, das Wärmebildgerät Spotter Pro + 35 und das Nachtsichtvorsatzgerät LV-81 auf legalem Wege in der Praxis zu testen.

Technische Hilfsmittel zur Nachtjagd sind heiß diskutiert, meist jedoch an der Sachlichkeit vorbei und mit Totschlagargumenten. Die ethische und moralische Betrachtung dieser Jagdweise muss jeder für sich selbst beantworten. Generell scheinen in Sachen Nachtsicht- und Wärmebildtechnik schnell Meinungen gebildet zu werden, ohne über genaues Wissen zu verfügen.

Wärmebild und Nachtsicht – Theorie und Praxis

Wärmebild- und Nachtsichttechnik unterscheidet sich auf den ersten Blick schon einmal im deutlichen Preisgefälle. Bei den Beobachtungsgeräten sollte man schon 2.000 € mindestens investieren, um sich ein Wärmebildgerät anzuschaffen, digitale Nachtsichtgeräte, die für Beobachten und Ansprechen auf Kirrungsdistanz locker ausreichen, sind bereits für wenige hundert Euro zu haben. Was die Vorsatzgeräte angeht, so liegt der Einstiegspreis für Wärmebild bei gut 3.000 €, für Nachtsicht kann man für 1.000 € weniger schon ein praxistaugliches Set aus Duale-Use-Gerät, Infrarotlaser und Zielfernrohradapter bekommen.

In jüngster Zeit erhielt Wärmebildtechnik einen richtiggehenden Hype, auf dem Markt der Beobachtungsgeräte hat sie der Nachtsichttechnik schon den Rang abgelaufen. In Sachen Vorsatzgeräte ist sie auf gutem Wege, die meisten Hersteller bieten sowohl Restlichtverstärker als auch Wärmedetektoren zur Montage an das Zielfernrohr an. Die wenigsten Nutzer haben jedoch die Möglichkeit zum Vergleich unter reellen Bedingungen. Im Laden oder der Messehalle können feilgebotene Geräte schnell überzeugen, aber eben unter Umständen auch einen falschen Eindruck vermitteln.


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