Die Jagd an der Kirrung gehört in Deutschland wohl zu den weitverbreitetsten und am häufigsten praktizierten Jagdart auf Schwarzwild. Neben der klassischen Kirrung sind neben Kirrtrommeln auch Kirrautomaten in einigen Bundesländern erlaubt. Wir haben uns das Kirrautomatenkonzept der Marke Nordic Gamekeeper aus Schweden einmal angeschaut und probiert was die deutschen Sauen von diesem Produkt halten.

Um kurz vor 20:00 beziehe ich die Kanzel an der Kirrung, wo auch der Kirrautomat steht. Das Wetter ist kalt und noch hängen einige Wolken am Himmel, es hat den ganzen Tag geregnet, also herrscht richtiges „Sauenwetter“. Der Wildaktivitätssensor, welcher an dem Kirrautomaten angebracht ist, hat die letzten 5 Tage jeden Abend Schwarzwild zwischen 20 Uhr und 22 Uhr an der Kirrung vermerkt. Meine Hoffnung ist demnach hoch und so warte ich gespannt, auf das was da kommen mag. Pünktlich um 20 Uhr erschrecke ich mich, wie immer, so sehr, dass ich kurz zusammenzucke, als der Kirrautomat mit einem lauten Scheppern seinen goldgelben Inhalt verteilt. 5 Sekunden streut der Automat den Mais über die Kirrung und in der nächtlichen Stille vernehme ich das Geräusch als sehr laut war. Dieses Geräusch müssen auch die Sauen vernommen haben, denn es dauert keine 20 Minuten, da schiebt sich aus dem Schlagschatten der Fichten eine Bache mit 5 Frischlingen auf die Kirrung. Die gut 20 kg schweren Frischlinge haben es so eilig, dass sie die Bache überholen und schon auf der Kirrung stehen als die Bache noch misstrauisch die Lage sondiert. Der Mond und der helle, aufgewühlte Waldboden sorgen für ausreichend gutes Licht, um sicher einen der Frischlinge ins Glas zu bekommen und als einer etwas abseits der Gruppe steht, wirft es ihn in den schlammigen Waldboden. Der Rest der Rotte stürmt auf und davon und nach einer kurzen Zeit des Wartens, gehe ich zufrieden über den Erfolg zum Frischling. Nach dem ich den Frischling versorgt habe und wieder zu Hause bin, schaue ich noch einmal auf die App und sehe, dass bereits jetzt wieder Sauen an der Kirrung sein müssen. Für heute jedoch bin ich zufrieden und freue mich schon auf die morgige Nacht.

Das A und O bei der Kirrjagd auf Sauen ist neben einer vielversprechenden Stelle, die in der Nähe der Einstände des Schwarzwildes liegt, dass dort regelmäßig Kirrmaterial zu finden ist. Hier gilt es nicht, möglichst viel auszubringen, so dass es für mehrere Nächte reicht, sondern das jeden Abend etwas vorzufinden ist. Die Kirrung dient nicht dazu Sauen zu füttern und darf auch unter keinen Umständen als solche missbraucht werden (gesetzlich verboten), sie dient lediglich dazu das Schwarzwild an eine bestimmte Stelle zu locken und Sie hier für eine kurze Zeit zu beschäftigen. Wohnt man nicht direkt im Revier und findet jeden Tag die Zeit etwas Kirrgut auszubringen, ist die Kirrung meist nur sporadisch bestückt, welches die Sauen ebenfalls nur sporadisch an die Kirrung kommen lässt. Der Kirrautomat sorgt dafür, dass täglich Kirrgut zur Verfügung steht und das Schwarzwild so regelmäßig bzw. jede Nacht die Kirrung besucht.


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