3. Bereit für die Rehwildjagd

Spätestens im Mai heißt es in fast allen Revieren, dass Böcke und Schmalrehe aufgehen. Damit mit Plan und Erfolg die Bejagung stattfinden kann, gibt es einiges im Vorfeld zu tun.

Das Anlegen und Pflegen von Pirschwegen ist dabei die erste Maßnahme. Besonders, da ab April die Vegetation in riesigen Sprüngen sprießt, sollten Pirschwege durch kleinere und größere Dickungen oder entlang von Gehölzen regelmäßig nachgeschnitten werden. Gleiches gilt für eine Kontrolle der Schussschneisen - denn sitzt man erst auf der Leiter und bemerkt erst dann, dass man kaum zwischen all den Ästen etwas sieht, ist es definitiv zu spät.

Ebenso wichtig sind das Bestücken und regelmäßige Kontrollieren von Salzlecken. Zur Zeit des Wechsels in die Sommerdecke und des Setzens der Kitze sowie Verfegen der Gehörne benötigt das Rehwild besonders viele Mineralien. Alle drei Vorgänge gehen wortwörtlich an die Substanz, sodass Salzlecken nun besonders gerne angenommen werden. Etabliert man sie frühzeitig, kann man nicht nur schon vor Beginn der Jagdzeit das Wild dort bestätigen, sondern auch Ansitzeinrichtungen entsprechend platzieren.

Das Fernglas wird generell bei jedem Reviergang zum unverzichtbaren Begleiter, um Böcke zu bestätigen und ihr Verhalten zu beobachten. Im Frühjahr ist es sinnvoll, besonders schwache Böcke und Schmalrehe zu erlegen.

Die Herausforderung bei der Jagd auf schwächere Stücke wird aber vor allem das territoriale Verhalten des Rehwildes:

Von den starken Böcken vertrieben, kann es sein, dass die schwächeren Stücke zu anderen Uhrzeiten und an gänzlich anderer Stelle aus dem Bestand austreten. Hier gilt: Das höhere Risiko müssen die schwachen Stücke tragen. Sie sind entsprechend oft früher am Abend draußen als der starke Bock und bewegen sich an ungünstigeren Stellen im Revier.

Wildkameras bieten hier zusätzliche Informationen über die Aktivität des Wildes und helfen, die Jagdstrategie zu verfeinern. Tritt zum Beispiel der Knopfbock immer am Bestand nahe der Straße aus, muss überlegt werden, wie man ohne Umgebungsgefährdung die Bejagung bestmöglich durchführen kann.


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