Nach gar nicht langer Zeit konnte sie in der Dickung einen großen schwarzen Batzen ausmachen, welcher aber schnell wieder verschwand.

Dennoch war sie bereits jetzt zuversichtlich und freute sich über den ungewöhnlichen Anblick bei bestem Büchsenlicht.

Auf meiner Seite tat sich dagegen nichts und ich entschloss mich, die letzte Stunde bis zur Dunkelheit zu pirschen. Meine Gedanken waren bei Christine und ich drückte ihr die Daumen, hatte sie den Erfolg doch so sehr verdient, nach den zahlreichen Versuchen und der Beharrlichkeit.

Wenige Minuten später vibrierte mein Telefon in der Tasche und schnell angelte ich es heraus.

Leider war ich schon wieder in der netzfreien Zone und konnte den Anruf nicht entgegennehmen. Schnellen Schrittes ging ich weiter, um wieder Netz zu haben. Endlich war es so weit und ich rief zurück. Christine ging sofort ran und berichtete mir, dass sie ein kleines Schwein erlegt hätte und fragte, ob ich zu ihr kommen könnte, um beim Bergen zu helfen.

Also ab zum Auto und zu ihr gefahren.

Sie stand am Eingang des Pirschweges und wartete auf mich. Ich freute mich sehr für sie, hatte sie immerhin Erfolg, wenn auch nicht den erhofften.

Ich öffnete die Heckklappe und holte unseren Bergegurt raus. Christine meinte ich solle ruhig noch einen weiteren Gurt mitnehmen, dann wäre es doch zu zweit leichter. Ich dachte mir, was für ein Aufwand für einen Frischling, aber hörte brav auf sie.

Nun wollte ich aber hören, wie es zum Waidmannsheil kam.

Bereitwillig erzählte sie mir vom ersten Anblick eines Schweines und dass dieses wohl eine halbe Stunde später aus der Dickung kam und spitz auf sie zuzog. Keine 15 m vor der Leiter drehte es sich ein und stellte sich breit. Diese Gelegenheit nutze sie und schoss. Die Sau drehte zurück zur Dickung und kam nach kurzer Flucht hinter einer kleinen Fichte zur letzten Ruhe.

Ich freute mich sehr für Christine und wünschte schon mal eine dickes Waidmannsheil.


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