Ende November war auch der König soweit wieder belastbar, dass ich mir den einen oder anderen Abend als Auszeit zum Jagen gönnen konnte. An einem dieser Abende zur Blauen Stunde wurde meine Geduld mit einem Schmalreh belohnt.

Tja- und nun saß ich am Schneidersitz und es wurde immer dunkler. Ich verbot mir zu denken, dass das hier „ja sowieso nichts mehr wird“- die Hoffnung stirbt zuletzt und schlimmer geht immer und überhaupt kommt das Beste doch immer zum Schluss!

Also - wo bleibst du - mein letztes Reh der Saison?

Als es stockfinster ist, sehe ich die Scheinwerfer von Philipps Audowagen durch die Bäume scheinen. Er hält vor dem Sitz und steigt erwartungsvoll aus. Ich schüttele den Kopf und er sagt „schade“. So schade war es dann aber doch nicht, denn er hatte Waidmannsheil. Gemeinsam brechen wir sein Kitz auf und fahren es in die Kühlung.

Alles in Allem war es ein gutes Jahr! Trotz großer Störung im Revier durch einen immensen Holzeinschlag einmal quer durch und trotz der Störung durch den Bau einer Wasserleitung samt Pumpenhäuschen und Verteilerstationen, ebenfalls quer durch unser Revier, haben wir unseren Abschuss erfüllen können. Jedes Stück Wild, das wir strecken konnten, haben wir innerhalb der Familie verteilt, an Freunde gegeben oder selbst behalten. Jeder von uns freut sich um den Jagderfolg des anderen mehr als um den eigenen. Philipp und ich sind ein gutes Team.

Ich freue mich sehr auf den 1. Mai 2022, auf neue spannende Erlebnisse, schöne Ansitze, Pilze suchen und finden, Revierarbeiten, Schmierereien mit Buchenholzteer, Kirren, Zeit und Arbeit mit den Hunden und und und …


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