Ein weiteres Highlight war ein Jagdwochenende in einem tollen Revier wo Tradition, Kameradschaft und Waidgerechtigkeit einen hohen Stellenwert haben.

Keinesfalls übertrieben, sondern so wie man es sich eigentlich wünscht. Tradition heißt für mich Jagdhörnerschall, Feuerschein, Strecke legen, gemeinsames Essen und in diesem Fall sogar ein sehr humorvolles Jagdgericht, was auch noch einen Jungjäger zum Jäger geschlagen hat.

Kameradschaft heißt für mich, eine Jagdgesellschaft zu sein. Treiber, Hundeführer, Schützen und alle im Hintergrund Tätigen (Bergeteams, Versorgung…etc.) ziehen an einem Strang, unterstützen sich und wissen, dass es nur gemeinsam ein erfolgreicher Tag werden kann.

Waidgerechtigkeit beginnt für mich schon mit der morgendlichen Ansprache des Jagdleiters. Die Schützen setzen dies dann auch bestmöglich um. Ein sorgfältiges und diszipliniertes Vorgehen im Treiben, sowie z.B. Aufbrechpausen und die frühzeitige Organisation für evtl. anstehende Nachsuchen, runden einen strukturierten Ablauf so einer Drückjagd ab.

Am Ende des Tages passen zum einen das Streckenergebnis zu der Freigabe und zum anderen die Qualität der Schüsse, um das hochwertige Lebensmittel auch entsprechend zu verwerten.

Bei manchen Jagden bemisst sich der Erfolg des Tages rein an der Anzahl der Kreaturen auf dem Streckenplatz. Meist sind es die Jagden, wo es auch an einem oder mehreren der oben genannten Punkte fehlt. Wie kann es sonst sein, dass flüchtiges Rehwild beschossen wird, oder mehrere (mehrjährige) Trophäenträger auf der Strecke liegen, obwohl nur Kahlwild frei war.

Am Ende muss man sich selbst die Frage stellen, wo man gerne unterstützt und wo lieber nicht mehr. Desto mehr freue ich mich immer über so richtig „runde“ Tage, wo Qualität und Quantität, sowie gegenseitige Wertschätzung stimmen.

Zum Glück gab es diese schönen Drückjagdmomente in dieser Saison deutlich häufiger als die Stirnrunzelmomente.

Leider hatten wir auch die ein oder andere Verletzung bei unseren Vierbeinern zu versorgen. Es zeigte sich, dass es Keiler gibt, die wirklich nur auf den Moment warten, in denen sie, im wahrsten Sinne des Wortes, zuschlagen.


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