Inzwischen kamen wir auch schon an den Ort des Geschehens, jedoch konnte ich noch kein Schwein sehen. Christine ging vor zur kleinen Fichte und ich folgte ihr. Da schimmerte es schon schwarz und ich blickte mich noch einmal um zur Leiter, welche wirklich keine 20 m entfernt stand.

Nun kam ich an das Stück und mein Mund öffnete sich und verblieb in dieser Starre. Was ich da liegen sah, war alles andere, aber keine kleine Sau.

Ein Blick zu Christine ließ mich ein sehr breites Grinsen und ein Augenzwinkern erkennen, begleitet von den Worten: „Das ist mal ein Frischling, was?“

Direkt am Stück sah ich gewaltige Hauer und Haderer und einen hochkapitalen Keiler, welcher geschätzt 100 kg haben musste.

Meine Freude war so groß und mein Erstaunen so gewaltig, dass ich Christine erst einmal in den Arm nahm und ihr noch einmal mein Waidmannsheil wünschte. Was für ein unglaubliches Schwein, solche sieht man in der an Äsung kargen Eifel eher selten.

Nun ging es ans Bergen und nun machte auch der zweite Gurt durchaus Sinn. Zum Glück konnte wir den Bassen hangabwärts ziehen und gelangten nach beschwerlichen 300m an einen Fahrweg.

Dort legten wir den Keiler ab und begaben uns zum Auto. Nach kurzer Zeit war er verladen und es ging zur Kühlkammer. Aufgebrochen waren es 83 kg, was der gerade hinter uns liegenden Rauschzeit geschuldet war.

Bereits vor dieser Zeit, im November, konnte Christine diesen Keiler auf der anderen Seite der Dickung einmal filmen, natürlich war auch er außer Reichweite. Auf diesem Video hatten wir ihn damals schon auf über 100 kg geschätzt.

Der letzte Ansitz im Januar war also von einem großartigen Erfolg gekrönt, war es auch nicht der erhoffte Hirsch. Aber solch einen Keiler bei bestem Licht zu erlegen, ist mit Sicherheit kaum zu wiederholen und einem Hirsch mehr als ebenbürtig.

Die Ausdauer, der Wille und die Beharrlichkeit wurden also belohnt und dass das Glück mit dem Tüchtigen ist, wurde wieder einmal bestätigt.


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