Soweit so gut.

Probieren geht über Studieren, also raus mit dem Set auf den Schießstand. Von meiner Waffe weiß ich, dass die damit zu erreichenden Streukreise sehr gut sind. Sollte auf dem Schießstand also irgendwas nicht passen, läge das wahlweise an mir oder an der Montage.

Was soll ich sagen- sowohl mit dem 6,5 CRM-Lauf als auch mit dem .300 win.mag.-Lauf stellten sich die gewohnt sehr guten Ergebnisse ein. Und nein, ich habe nicht nur mit jedem Kaliber 5 Schüsse gemacht.

Zurück zu meinem Sonntags-Debakel:

Da saß ich nun mit meinem Talent im Wald. Mit der Wärmebildkamera suche ich die Umgebung ab und werde fündig. Ein Kitz steht gar nicht weit von mir im Bestand. Heidenei, wer hätte das gedacht. Meine Wut und meine Missstimmung legen sich langsam. Wie gut, dass ich mich zum Laden der Waffe entschlossen hatte! Das Reh setzt sich in Bewegung und schickt sich an, aus dem Bestand über den Weg auf die gegenüberliegende Seite zu wechseln. Nun denn, jetzt galt es. Etwas irritiert vom Vibrieren meines Handys in meiner Jackentasche passe ich die Situation ab und trage dem Kitz einen Schuss an. Das war ja doch ganz gut gelaufen hier. Kurze Überlegung, ob ich repetieren sollte - ach ja, was solls!

Der Blick aufs Handy verriet, dass Philipp bereits ein Schmalreh erlegt hatte. Aha. Waidmannsheil. Erneutes Brummen des Mobiltelefons - Marc hatte ein Kitz und eine Ricke gestreckt. Wie es schien, lief es an diesem Abend.

Ein weiterer Blick durch das Wärmebildgerät ließ mich fast ein bisschen erschrecken. Ein Kitz im Bestand! Ich suchte die Stelle, an der das erste Kitz verendet war - es lag noch dort, also ein weiteres. Atmen, langsam, leise die Waffe in Position, warten und das Atmen nicht vergessen. Das zweite Kitz bricht im Knall zusammen. Jetzt bin ich schon ein bisschen stolz auf mich.

In den letzten 15 Jahren meines Jäger-Daseins hatte ich genau 2x eine Doublette geschossen - beide bei Marc im Revier.


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