Jawoll, wir haben es wieder getan, und zwar, weil es einfach zu schön war. Nachdem wir im letzten Jahr zum ersten Mal in Namibia waren, zog es uns in diesem sofort wieder dorthin zurück. Namibia ist zwar für mich noch nicht wirklich das, was ich kulturell, aber insbesondere auch jagdlich unter „Afrika“ verstehe, dafür ist es doch zu sehr europäisch und zu wenig „Mbogo“ oder „Simba“, denn irgendwie befassen sich die sagenumwobenen Jagdberichte von Karamojo Bell, Robert Ruark, Hemingway oder anderen legendären Schriftstellern doch nie mit dem südlichen Afrika und so profanen Dingen wie Plainsgame, sondern eben von Büffeln im Selous, Elefanten in Afrikas Herzen oder Bongos mit Pygmäen im Regenwald. Aber trotzdem hat es uns dort so gefallen, dass wir offensichtlich zumindest eine leichtere Form des berühmten Afrika-Virus eingefangen hatten. Schnell hatte ich eine kopfstarke Gruppe zusammengestellt, wir waren soweit!

Der Anfang war etwas holprig und hätte weniger stoische Gemüter sicher nervös gemacht. Zum einen lief die Emailbeantwortung von Fragen an unseren Outfitter eher schleppend, aber da gilt nun mal der berühmte Satz „This is Africa“, der eigentlich quasi jedes Problem in Schulterzucken auflöst. Zum anderen aber hatten wir unter der mehrfach bestätigten Prämisse der Mitnahme eigener Waffen günstige Flüge bei Eurowings gebucht. Dort aber fiel kurz vor der Reise plötzlich irgendjemandem ein, dass man Jagd- und Sportwaffen „aus Sicherheitsgründen“ nicht mehr transportieren könne. Ich musste also recht laut mit meinem Anwaltssäbel rasseln und stellte inklusive der nachfolgenden Gruppe und mit dem Hinweis auf alle deutschsprachigen Jagdzeitschriften, diverse Sportschützen- und Jagdvereinigungen und die namibischen Behörden in meinem Infoverteiler über 20 Schadensersatzklagen in beträchtlicher Höhe in den Raum – plötzlich ging es dann doch wieder. Ich weiß, der Grund war natürlich vorgeschoben, aber mal ernsthaft: Was bitte ist an einer unbemannten, ungeladenen Waffe im Frachtraum gefährlicher als an einem Langlaufski, Golfbag oder Kinderwagen? Natürlich konnte meine Nachfrage nach auch nur EINEM bekannten Sicherheitsproblem mit einer solchen Fracht in der Geschichte der kommerziellen Luftfahrt keiner beantworten, jedenfalls war kurz vor dem Abflug dann wieder alles paletti – es konnte losgehen.


Laden...