Um viertel vor fünf treffe ich mich mit meinem Freund und Pirschführer Zdenek. Vor dem Forstamt ist viel los – seit einigen Jahren findet an diesem Tag das St. Wenzel-Blasen statt. Es werden alle Hirsche, die in der Brunft erlegt wurden, verblasen. Ein tolles Event, zudem mittlerweile an die 1.000 Leute kommen. Zdenek ist pünktlich - wie immer - und wartet auf mich in seinem Auto. „Bringen wir heute Abend einen Hirsch zur Strecke? Wir müssen und beeilen, wenn es was werden soll.“, begrüßt er mich lächelnd. Ich lache und steige ins Auto ein. Von mir aus gerne. Wir fahren nicht weit und steigen bald wieder aus dem Auto aus. Ich höre schon die ersten Hirsche melden und fühle dieses unbeschreibliche Gefühl in meinen Knochen. Jedes Jahr und jedes Mal wieder, ich kann es nicht beschreiben, aber es ist herrlich.

Wir jagen in einem Gebiet, die Sie sich wie die Tundra vorstellen können. Freie Fläche mit hohem Gras, immer wieder Buschecken und Hecken. Ein wahres Biotop und Paradies für Hirsche. Wir pirschen gerade einmal 400 m, da erkennen wir ein kleines Rudel. Ein älterer Hirsch mit ein paar Stück Kahlwild. Seine dunklen, kurzen Standen wecken unser Interesse und wir beschließen näher ranzugehen. Zdenek stupst mich an, ein weiterer Hirsch zieht dazu. Jung, vielversprechend, ein 14-Ender. Er zeigt was er kann und röhrt sein schönstes Konzert.


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