Tauschen bringt oft viel mehr Spaß als kaufen oder verkaufen. Früher noch fast eine tagtägliche Sache, sind Tauschgeschäfte in der heutigen Zeit leider nur noch sehr selten üblich. Von einer Tauschgeschichte möchte ich Ihnen in diesem Artikel erzählen. Im vergangen Sommer hat mich mein Jagdfreund Peter kontaktiert, er wollte so gerne noch einmal eine Gams in den Bergen schießen. Dafür darf sein Tauschpartner bei ihm zur Sikajagd kommen. Ich kenne zwar viele Jäger, aber bei so einem Tauschgeschäft ist vieles zu beachten und zu organisieren, gerade wenn man, so wie ich, der Mittelmann ist, denn die Jagden sollten zu 100 % klappen.

Ich musste aus den Vollen schöpfen, mein bester Kontakt musste angerufen werden. Florian war der richtige Mann. Der wiederum hatte sofort seinen alten Freund Flo im Kopf, seine Familie pachtet seit Jahren ein wunderschönes Revier in einem Salzkammergut. Hier sollte es mit der Gamsjagd klappen. Die Planung stand, die Organisation auch nun galt es nur noch der Durchführung. Das zweite Septemberwochenende passte den Tauschjägern für die Jagd auf die Gams, auf den besonderen Hirsch sollte es zur Brunft gehen.

Die Zeit vergeht bekanntlich sehr schnell, nur wenn man sich auf etwas freut, kriecht sie elendig langsam vor sich hin. Aber irgendwann war auch das zweite Wochenende im September erreich und Peter und ich entschlossen uns zusammen zu fahren. Kurz vor unserer gemeinsamen Abfahrt fing mein Auto ohne jegliche Vorwarnung an zu brennen, binnen kürzester Zeit lagen nur noch minimale Einzelteile vor mir. Gott sei Dank ist niemanden etwas passiert. Noch sprachlos von dem Ereignis und hoffend, dass das kein böses Omen für die Jagd war, mussten wir uns wohl oder übel ein Leihauto mieten um zu Florian zu fahren. Die restliche Anreise verlief zum Glück problemlos und wir kamen pünktlich bei unserem österreichischen Jagdfreund an. Florian erwartete uns zusammen mit seinem Berufsjäger Hubert voller Vorfreude. Nach einer ausgiebigen Begrüßung sind wir direkt zur Jagdhütte gefahren. Von hier aus wird die Jagd am nächsten Morgen starten – doch zuerst werden viele Jagdgeschichten und Erlebnisse ausgetauscht, ein wunderbarer Abend, ganz nach meinem Geschmack...

Als wir glücklich und aufgeregt ins Bett fielen, erinnerte ich mich an Peters Warnung. Ich solle schnell einschlafen, sonst würde mich sein Schnarchen davon abhalten. Herje, gerade heute habe ich über tausend Dinge nachgedacht und erlebte sofort, dass seine Warnung keine Untertreibung war. Es hat mich Stunden gekostet, bis ich endlich in den Schlaf gefunden habe.


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