In einer nahegelegenen Goldmine fanden sich viele Spuren vom begehrten Wild und der Abraum enthielt scheinbar viele Mineralien. Wie ein Magnet lockte sie so das Wild aus weiter Entfernung heran. Auf dem Weg dorthin stießen wir auf einen Mitarbeiter der Goldgrube. Mit viel Karacho hatte er sich mit seinem Schneemobil festgefahren und nur mit vereinten Kräften konnten wir sein Fahrzeug bergen. Als er unsere Waffen sah, bemerkte er ganz beiläufig, dass kurz vor seinem Missgeschick einige Elche seinen Weg gekreuzt hätten. Vielleicht sollte uns Diana doch noch unterstützen wollen? Mit geschulterter Waffe und schussbereiter Kamera ging es in die gezeigte Richtung. Genau auf der Reviergrenze kam es dann zu der unglaublichen Begegnung. Ein junger Bulle, eine Kuh und ein Kalb standen fünfzig Gänge direkt vor uns. Wie schwarze Riesen hoben sie sich vom verschneiten Weg ab und äugten uns in die erstaunten Gesichter. Was für eine imposante Wildart! Einerseits wirkten sie majestätisch durch ihre Größe, andererseits wirkte ihr Ausdruck, bedingt durch ihre lange Nase, fast ein wenig dümmlich. Buchstäblich, wie festgefroren standen wir da und beobachteten das Geschehen. Dem Bullen und auch der Kuh wurde es irgendwann zu viel und sie sprangen ab.

Das Kalb jedoch stand scheibenbreit vor uns und schien eher neugierig. In diesem Moment passierte das verhängnisvolle Missgeschick. Ich war in der Annahme, das Kalb stünde noch im Nachbarrevier und schoss statt mit der Sauer fleißig Bilder mit der Kamera. Johan dachte Bilder seien mir in dem Moment wichtiger und sagte kein Wort. Erst als wir abends in der Hütte beisammen saßen, kam das Thema auf den Tisch und wir mussten alle herzhaft darüber lachen. Jagd ist eben mehr als Beute machen und so haben wir uns einen Traum bewahrt. Irgendwann erlegen wir in Schweden einen Elch.


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