Völlig verschwitzt legten wir eine kurze Pause ein und ich verfluchte innerlich jeden Zigarillo der letzten Jahre. „Das dauert ein paar Tage, dann hast du dich daran gewöhnt. Viel schlimmer ist es im Sommer, dann fühlt es sich bei 20° Grad an wie in der Sahara“, meinte Christer lachend. Da wir im Tiefschnee der Fährte nicht weiter folgen konnten und auch der Hund hier keine Chance gehabt hätte einen möglichen Elch zu stellen, kehrten wir um. Keine einfachen Bedingungen um wirklich dicht genug ans Wild heranzukommen. Am zweiten Tag ging es in eine andere Ecke des Reviers. Hier lag der Schnee längst nicht so hoch und wieder ging es auf Spurensuche. Schnell wurden wir fündig und es war klar: hier zog gleich eine vierköpfige Gruppe seine Fährte. Die Hinterlassenschaften waren frisch und wir starteten einen Versuch mit Sally. Sie war schon ganz ungeduldig und steckte ihre Nase tief in den Schnee. Kaum war die Hündin geschnallt, folgte sie der frischen Fährte. Uns blieb nur der Blick aufs GPS um die Bewegungen des Hundes zu verfolgen. Scheinbar war sie den Elchen nahegekommen, denn wir vernahmen erstes Bellen und damit stieg auch unser Adrenalinspiegel. Wer dies schon einmal erlebt hat, weiß wie eindrucksvoll es sein kann. Ein kleiner Hund stellt sich mutig diesem großen Wild und versucht es durch Bellen so lange zu halten, bis der Jäger sich herangepirscht hat um zum Schuss zu kommen.

Kein leichter Job, erst recht nicht bei dieser Schneelage. Der Elch, mit seinen langen Läufen, ist hier klar im Vorteil und ein in der Fährte hetzender Hund bringt leider keinen Erfolg. Mit wachsender Sorge blickten wir auf die Anzeige des Peilsenders. Bereits über drei Kilometer war Sally entfernt und scheinbar gelang es ihr nicht den Elch zu stoppen. So machte es keinen Sinn und wir beschlossen den Hund einzusammeln. Was hätten wir dafür gegeben an ihrer Stelle gewesen zu sein. Zwei Tage blieben uns nur noch und so langsam kamen Zweifel, ob es klappen würde, mit unserem Elch. Um alle Chancen nutzen zu können, waren wir am nächsten Morgen schon vor Tagesanbruch an der höchsten Stelle des Reviers. Von dort aus hatte man einen guten Überblick und mit dem Minox in der Hand glasten wir alle tieferliegenden Freiflächen ab. Von einem Elch keine Spur, aber dafür entdeckten wir zahlreiches Flugwild. Birkwild saß in den Wipfeln und bot uns ein herrliches Schauspiel. Ein Adler zog seine Kreise direkt über unseren Köpfen. Eine Hoffnung blieb uns noch.


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