Ich beguckte mir das Stück noch einmal genauer, um es auch richtig anzusprechen. Es war ein schwacher Knopfbock. Noch zwei, drei Schritte und er stand breit.

Noch einmal tief einatmen und die 7x64 verließ den Lauf. Der Knopfbock brach im selben Moment zusammen. Im gleichen Moment begann unsere Kanzel zu wackeln, so zitterte Kathi vor Aufregung. Kathi schossen die Tränen in die Augen vor Erleichterung.

Nach einer gefühlten Ewigkeit baumten wir ab und gingen zum Stück. Der Knopfbock erhielt von mir seinen letzten Bissen und ich hielt Totenwache. Kathi stand mit großen Augen neben mir und sah mich fragend an. Ich erklärte ihr meine Handlungen. Ich rief meinen Mann an, er kam, um beim Bergen zu helfen. Auch bei der roten Arbeit sah Kathi begeistert zu und stellte wieder tausend Fragen. Nun standen gleich zwei Jäger Rede und Antwort. So kam Kathi immer mal wieder mit auf Ansitz. Es packte sie die Leidenschaft.

Bei einem weiteren Mädelsansitz musste sie mir etwas gestehen: "Steffi, ich bin dabei den Jagdschein zu machen. Und Prüfung ist auch bald. Aber sag es bitte keinem!" Ich freute mich wie Bolle. Zusammen fuhren wir zur Jagdmesse und kleideten Kathi erst einmal ein. Ihre Jacke war einfach zu laut. Sollte ich nun noch mal meckern, dass Kathis Jacke zu laut ist, gibt es Ärger - ich habe die neue schließlich ausgesucht.

Vor ein paar Wochen fand dann ein gemeinschaftlicher revierübergreifender Rehwildansitz. statt. Ich dachte, dass wäre die beste Gelegenheit Kathi einzuladen.

Gesagt, getan- "ich habe aber noch keine Waffe" Kathi erhielt kurzerhand eine Waffe von uns. Einige Tage vor der Jagd kam Kathi zu uns, um den Umgang mit der Waffe zu lernen und sie zur Probe zu schießen. Alles klappte. Nun konnte es losgehen.


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