Einige Kursteilnehmer schrecken unwillkürlich zurück, als Gerd Brinker mit einem Rehbock in der Decke die Showküche betritt.

„Das wird alles aufgegessen“, lacht der Hüne mit der Lederschürze. Dabei ist das gar nicht so ganz scherzhaft gemeint, denn Brinker geht es darum, wertvolles Wildbret möglichst vollständig zu verwerten. Darum möchte der gelernte Metzger auch Nichtjägern den Zerwirkprozess nahebringen…

Gebürtig stammt der 50jährige aus dem Münsterland, wo er in der elterlichen Metzgerei eine Fleischerausbildung machte. Hier versorgte er auch die ersten Niederwildstücke von Treibjagden im Jagdbezirk der Familie. 2006 machte Brinker selbst den Jagdschein und wurde schon während des Kurses öfter angesprochen: „Du bist doch Metzger – kannste mir mal ’n Reh fertigmachen?“

Daraus ergab sich eine reguläre Nebentätigkeit: Brinker kaufte ein altes Kneipen-Bierkühlhaus und baute daraus seine Wildkammer, zuhause in der Garage. „Das ging wie ein Lauffeuer durch die Jägerschaft, weil es in der Region kaum qualifizierte Wildzerleger gab“, erzählt er. 2014 konnte der Familienvater die Fleischereiabteilung eines geschlossenen Supermarktes in Plettenberg übernehmen. Nun meldete er seine „Dienstleistungen für Jagd, Feinschmecker und Natur“ offiziell als Gewerbe an. Immer noch nebenher: Im Hauptberuf ist das sympathische Original bei der Berufsfeuerwehr.

Zu schade zum Totschmoren…


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