Und Emotionen sind am schönsten, wenn man sie mit ähnlich begeisterten Menschen teilen darf. Viele möchten es nicht glauben, aber ich bin überzeugt - es gibt sie wohl diese Menschen, die man nicht lange kennen muss, um sie doch sofort voller Vertrautheit ins Herz zu schließen - und wo geht das besser als im Rahmen der gemeinsamen Jagd, wo “Alt” “Jung” an die Hand nimmt und in die verborgenen Sphären der Natur einführt. In das, was so vielen verwehrt bleibt, die nicht die Möglichkeit (oder auch das Interesse haben) genauer hinzusehen.

Manchmal sind es solche Bekannten, denen man ganz unverhofft und teils auf abstruser Art und Weise begegnet, viel häufiger jedoch sind es jene, die man vom Hörensagen eigentlich schon ganz lange und sehr gut kennt.

Und ganz selten ist es die Art, mit der man nach kurzem Schnacken über einer guten Schüssel heißen Gulasch mit geladener Waffe in den dunklen und majestätischen Wald loszockelt - denn Jagd ist doch auch irgendwo viel Vertrauen. Und wenn sich die letzten beiden mischen, dann fühlt es sich auch direkt an wie Familie.

Und so war es auch bei uns, als meine Mama und ich in einer lauen frühen Oktobernacht von Alena und Max zum Ansitz auf Rotwild mit Alenas Vater, Schwester und dem guten langjährigen Familienfreund Rusti eingeladen wurden. Bei einer solchen Einladung, da darf man sich ganz gerührt fühlen, das Angebot als solches schon ungemein grosszügig, im Rahmen der Familie noch diesen kleinen Touch wertvoller.

Da bot es sich an, dass einer meiner Kollegen seinen viertägigen Urlaub (an genau diesem Montag beginnend) nicht wahrnehmen wollte und sich mir am Tag zuvor also die Möglichkeit aufbot, diese Woche frei zu nehmen - manchmal da soll es einfach so sein. Und so kam es, dass zwei Südhessen von der Bergstraße sich, dem letzten Sommersonnenschein noch nachtrauernd, in beginnendem lauen Herbstregen auf große Reisen in den Pfälzer Wald begaben.

Es wurde pünktlich das Auto beladen, nebst der Jagdausrüstung noch ein halbes Dutzend Blueberry Scones (wo Sie gerade fragen, Martha Stewart’s Rezept ist hier natürlich der Favorit) und heißer Tee zum Proviant im Gepäck. Doch der Proviant war für das ‘danach’, vorher sollte man sich über einer heißen Gulaschsuppe in einer kleinen Jagdhütte erst einmal kennenlernen.


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