Ein Suchentag wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben. Der erste Tag, an dem meine Hündin ihren ersten Fund hatte und wir insgesamt 15 verendete Sauen finden konnten.

Es war Ende September, irgendwo an der polnischen Grenze in Deutschland. Nebelschwaden standen auf den saftig grünen Wiesen, die Rotwildbrunft begann schon langsam und doch wurde diese unscheinbare Idylle getrübt. Wir waren auf dem Weg in das uns zugeteilte Suchenareal.

Das Veterinäramt bekam wenige Tage zuvor einen besorgten Anruf von Anwohnern, dass es im angrenzenden Wald stark nach Aas roch und viele Kolkraben gesehen wurden. Die Fahrt dauerte nicht lange und plötzlich standen wir in einem Kieferbestand direkt an der Bundesstraße. An und für sich nichts Ungewöhnliches, wenn man den Hintergrund dafür nicht wissen würde.

Es gab eine kurze Lagebesprechung, wie wir das Areal strategisch am klügsten absuchen würden damit die Hunde gegen den Wind arbeiten konnten. Ich öffnete die Autotür und Aikas Rute klackerte schon freudig gegen den Sitz. Sie wusste genau was los war.

Umgezogen, die Waffe auf den Rücke und mit dem notwenigsten Proviant bepackt, stellten wir uns wie eine böhmische Streife auf. Gefühlt suchten wir jeden Quadratzentimeter des Waldes ab. Die Hunde pendelten in einem maximalen Abstand von 40 Metern vor uns her. Lange Zeit hatten wir keine Anzeichen auf ASP in dem eingegrenzten Bereich. Die Hunde waren relativ entspannt und wirklichen Unterwuchs, der für potenziell kranke Sauen interessant wäre, gab es auch nicht.


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