Laut Friedrich-Löffler-Institut (FLI) gibt es über 3.333 positiv auf ASP beprobte Stücke Schwarzwild in Deutschland. Die Ausbreitung wird wohl kaum jemand mehr stoppen können. Egal ob durch tausende Kilometer Zaun, Drohnenflüge, Menschenketten etc. Jedoch können wir mit all diesen Maßnahmen weiterhin dazu beitragen, dass die Ausbreitung sich verlangsamt, beziehungsweise flächenmäßig eingedämmt werden kann.

Durch die Medien wie Radio, Fernsehen und die sozialen Merkmale hört und sieht man immer viel von der ASP im Osten Deutschlands. Aber wie ist es eigentlich wirklich? Den Ernst der Lage versteht man erst, wenn man vor Ort ist. So erging es auch mir. Anfang Juli 2021 bestanden meine Hündin und ich die ASP-Kadaversuchhundeausbildung mit Sternchen. Doch das zwischen Theorie und Praxis immer noch Welten liegen, kann wohl jeder Hundeführer selbst bestätigen.

Wir waren bis heute in vielen Landkreisen Brandenburgs und Sachsens unterwegs, und doch ist es jedes Mal anders und wird keinesfalls zu einer Routine.

Im Sommer hörte man in den betroffenen Gegenden kaum etwas über Corona, da die benannte Tierseuche alles überdeckte. Und auch wenn jeder Ablauf anders ist, eins war immer gleich: Die unbekannten hilfsbereiten Menschen vor Ort. Teilweise suchten wir Hundegespanne mit Menschenketten zusammen.

Im Hochsommer musste man seinen Proviant in einem Rucksack mit sich tragen, da man mehrere Stunden im Wald unterwegs gewesen ist. War der Durst noch so groß und die Menge der Wasserflaschen begrenzt, so gab es in jeder Truppe mindestens eine Person, die immer einen Schluck Wasser und Leckerlies für die Hunde parat hatte, obwohl er selbst keine besaß. So viel Herzlichkeit habe ich selten gesehen.


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