Und dann war es endlich soweit - das Jahr mit täglich wachsender Vorfreude hatten wir rumgebracht, mein Auto war mit Waffeleisen und Dackeltisch gepackt und der 900 km lange Hinweg quer durch Deutschland in unser zu Hause nach Usedom konnte endlich angetreten werden! Die 10,5 Stunden Fahrt kamen mir gar nicht so lang vor. Zwischendurch wurde immer wieder telefonisch der Standort der anderen Damen abgefragt. Bei Katja kam es zu leichten Komplikationen, was ihr Fortkommen anbetraf - sie kam nämlich nicht fort bzw. nicht sonderlich weit.

Was war das für eine Schrecksekunde, als wir erfuhren, dass unsere zwei Damen, deren Hauptcharaktereigenschaften Geduld, Zurückhaltung und Sanftmut sind, liegengeblieben waren… Was für ein Glück, dass Katja mit Steffi im Konvoi fuhr. Aber in Ausnahmesituationen werden nicht nur menschliche Abgründe sichtbar sondern auch ganz viel Liebe… In diesem Fall war es Steffi, die voller Milde, Güte und vor allem Selbstdisziplin Katja aus ihrer am Straßenrand aufstampfenden, wütend weinend und wild gestikulieren Tobsucht zurückholte. Alles aus Katjas Auto wurde in das von Steffi umgeladen und dann letztlich doch die Weiterfahrt angetreten. Zusammen ist man eben weniger allein!

Das Gefühl von Ankommen stellt sich so ungefähr bei jeder von uns ein, wenn wir über die blaue Eisenbrücke fahren. Dann ist es nicht mehr weit, dann haben wir uns wieder, dann ist alles wie immer. Jede kann einfach sie selbst sein, alle helfen einander, jeder möchte, dass es für alle anderen ganz besonders schöne Tage werden, denn für die meisten ist diese Woche der einzige Urlaub im ganzen Jahr.

Ob uns nun Hubertus oder Diana besonders wohlgesonnen waren, wissen wir leider nicht, aber bereits am ersten Abend konnten Steffi und Alena mit einem Erlegerbruch vor der Käseplatte sitzen.


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