Ich bin ein großer Fan der alten Walt-Disney-Filme, sie alle versuchten uns Kindern schon damals Botschaften mit auf den Weg zu geben. Cap und Capper, der Jagdhund und der Fuchs, die trotzdem Freunde wurden. Pocahontas, die uns lehrt, dass mit der Natur respektvoll umgegangen werden muss. Aschenputtel, dass es egal ist, wo man herkommt und wie man aufwächst. Der König der Löwen, dass jedes Leben ein Anfang und ein Ende und jeder einzelne seine Rolle auf dieser Welt hat. An letzteren Film habe ich in vergangener Zeit ein paar Mal gedacht, Grund dafür ist eine alte Dame bei uns im Revier...

Ein Revier im Pfälzer Wald ist eine wirklich schöne Sache, wenn man mit Sinn und Verstand jagt, ist tagaktives Rot- und Schwarzwild keine Seltenheit. Sie denken Rotwild sei immer tagaktiv? Da habe ich in den vergangenen Jahren leider in vielen Revieren andere Erfahrungen gemacht. Daher meine explizite Aufzählung. Wenn aufmerksam durch das Revier gelaufen wird, viel beobachtet und nicht nur geschossen wird, dann kennt man seine „Pappenheimer“ fast beim Namen und kann demnach auch hervorragend selektieren. Ein Revier zu haben bedeutet meist viel Arbeit, viel Zeit, aber ein Fleckchen Erde zum Runterkommen und Pausieren des Alltags.

Vor ca. 15 Jahren, es können auch ein paar Jahre mehr gewesen sein, wurde ein kleines Rotkalb in den Hängen deutschlands größten zusammenhängenden Waldes geboren. Seit Geburt hat es bis heute sicher 14 Kälber bekommen. Wir gehen statistisch gesehen davon aus, dass sie zur Hälfte weiblich sind. Die 7 weiblichen Kälber haben natürlich auch wieder Kälber bekommen und diese Kälber auch, die Mütter natürlich auch wieder... So könnten wir einen ganzen Stammbaum zeichnen und verfolgen.

Sie verstehen, was ich sagen möchte - dieses eine Alttier hat für viel Nachwuchs gesorgt und könnte ganz sicher ein Buch über gute und schlechte Erfahrungen schreiben.


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