Schon ganz aus der Puste, kam ich an der Schneise meiner Wildkamera an. Die Bühne war voll mit Rotwild, denn sie konnten meiner Salzlecke nicht widerstehen.

Ich baute meinen Zielstock erneut auf und legte die Waffe auf. Mit bloßem Auge musste ich feststellen, dass der Wind geküselt und mich das Leittier mitbekommen hatte. Es stand scheibenbreit vor mir und zog zügig nach links in den Bestand. Hinterher ein Kalb, noch ein Alttier und noch ein Kalb.

Aber rechts neben der Schneise blickte noch etwas Rotes aus dem hohen Gras. Zwei gleich große Stücke hatten den Anschluss verschlafen und wollten auch langsam über die Schneise. Dort angekommen, standen beide nebeneinander und äugten in meine Richtung. Identisch als Schmaltiere angesprochen, entschied ich mich, das hintere zu schießen. Kaum war die 8x68S aus dem Lauf, himmelte das beschossene Stück und flüchtete in den Bestand.

Um ein paar Minuten vergehen zu lassen, entschied ich mich, zuerst das Auto zu holen und dann zum Anschuss zu fahren. Wenigstens der Dackel freute sich. Ein paar Meter hinter der Salzlecke fand ich auch sofort Lungenschweiß. Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und äugte in das hohe Gras links der Schneise. Nach nicht mal 30 Metern lag das verendete Schmaltier hinter einer großen Kiefer.

Besser hätte ein Sonntagmorgen im August nicht starten können, und der Dackel und ich waren doppelt glücklich.


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