Weitere Wünsche auf Susannes Liste waren:

eine gute Gebrauchte soll es sein (weil neue Waffen immer viel zu teuer sind), ein Holzschaft (wegen der Tradition und der Optik), ein Schalldämpfer (weil die Tradition dann doch nicht so wichtig ist), ein ganz kurzer Lauf (damit die Waffe leicht ist), bleifreie Munition (weil das so gewünscht ist in dem Revier, in dem sie zukünftig jagen darf).

Bis auf die Waffe, mit der Susanne während der Ausbildung geschossen hatte, konnte sie keine weiteren Erfahrungen machen. Sie sah sich also auf dem Gebrauchtmarkt um und musste sehr schnell feststellen, dass es doch sehr schwierig ist, Kaufentscheidungen aufgrund eines Bildes im Netz zu treffen. Diese Möglichkeit eine Waffe zu erwerben schied für sie als Neukunde und Jungjäger erstmal aus.

So hörte sie sich in ihrer näheren Umgebung um. Es gibt ja immer jemanden, der mal was „loswerden“ möchte, dachte sie. Sie wurde durchaus fündig, jedoch waren die Angaben zu den jeweiligen „Schnäppchen“ sehr vage. Wieviel wurde mit der Waffe geschossen, wie wurde die Waffe gepflegt, kann man die Waffe mal ausprobieren und gucken, wie das Trefferbild ist und warum will man die überhaupt „loswerden“…? Wenn man sich selbst so gar nicht auskennt, weiß man auch nicht, worauf man achten muss, um zu sehen, ob das Schnäppchen tatsächlich eines ist… Ohne weitere Unterstützung war auch dieser Weg nicht zielführend.

Zum Glück waren in Susannes Freundeskreis auch noch Bekannte, die jemanden kennen, der einen kennt, der in einem Waffengeschäft arbeitet. DER könnte doch helfen!

Leider nein, leider gar nicht. DER war ein guter Verkäufer. Super für sein Geschäft, absolut doof für Susanne. Sie ist ein sehr gradliniger Mensch und hatte sich vorher ein absolutes Limit gesetzt, was ihre Ausgaben anging. Ebenfalls hat sie ein besonderes Empfinden für Optik. Der freundlich, bestimmte Verkäufer witterte wohl ein leichtes Geschäft und schwatze fröhlich drauf los, was man kaufen müsste, ohne was es schon mal gar nicht ginge und wie viel das nun eben kostet! Damit müsse man sich einfach arrangieren.

Punkt! Kurz und gut, Susanne fühlte sich gar nicht wohl, eher über den Tisch gezogen und in eine Ecke gedrängt. So wurde das hier auch nichts mit der ersten eigenen Waffe.

Sie war schon fast dabei aufzugeben und einfach irgendwas zu kaufen, da entsann sie sich meiner und rief an. An diesem Punkt versuchte ich sie nun abzuholen und nach meinen Möglichkeiten zu unterstützen.


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