Die aktuelle Coronalage stellt jeden von uns vor große Herausforderungen. So auch die Jagdschulen. Wir haben uns gefragt-wie erfahren Ausbilder und Jagdschüler zurzeit die Jagdscheinausbildung.

Die Jagdschule Teutoburger Wald hat uns freundlicherweise Einblicke in ihren Corona-Jagdschulalltag gewährt.

AUSBILDER:

Ganz allgemein gefragt:

1. Welche sind die größten Unterschiede bei der Ausbildung vor Corona und jetzt?

Wir fahren seit März 2020 leider nur mit halber Kraft - d.h. die Kapazität der Jagdschule wird nicht ausgeschöpft, das wiederum bedeutet weniger Jagdschüler je Klassenraum. Außerdem trägt jeder einen Mund-/Nasenschutz - dadurch werden Teile der Mimik nicht sichtbar, was sehr schade ist, da man nur eine eingeschränkte visuelle Rückmeldung bekommt.

Nähe und Intensität zwischen Ausbilder und Teilnehmer kommen leider viel zu kurz.

2. Unterrichtet ihr online? Wie sind da Eure ehrlichen Erfahrungen/Meinungen?

Wir unterrichten von der ersten Minute (März 2020) an online. Auch aktuell unterrichten wir alle unsere Teilnehmer für 2021 mit dieser Variante - sei es im neu anlaufenden Theorieunterricht oder mittlerweile spezialisiert und verfeinert in Wiederholungen mit den praktischen Einheiten, wie Waffenhandhabung, Präparateraum und Lehrmitttelsammlung. Das klappt gut bis sehr gut.

Die Teilnehmer geben uns sehr positive Rückmeldungen, was uns extrem motiviert. Die Jagdausbildung kann in vielerlei Hinsicht online gestaltet und abgebildet werden. Nichtsdesto- trotz ist sie eine praktische Ausbildung und das soll und muss sie auch bleiben. Wir freuen uns schon sehr auf die Zeit, wenn wir in der Jagdschule die Teilnehmer persönlich begrüßen dürfen und mit der praktischen Ausbildung starten können.

Natürlich fehlen aktuell die persönliche Bindung und das Miteinander - darum machen wir diesen Job ja! Es geht uns um die Menschen, die richtige jagdliche Einstellung zu prägen, ihren (Lern-)Entwicklungsprozess mit zu verfolgen und zu fördern. Wir hoffen ja alle sehr, dass wir irgendwann in naher Zukunft wieder zu etwas mehr Normalität zurückkehren dürfen.

3. Kann das Schießen so vermittelt werden, wie sonst, oder merkt man hier Verzögerungen beim Lernprozess aufgrund der fehlenden “Nähe“ zum Schüler?

Die Schießausbildung findet aktuell gar nicht statt, da alle Schießstände für die Jungjägerausbildung geschlossen sind. Bis einschließlich Dezember 2020 konnten wir mit „halber Kraft“ die Ausbildung, sowohl in der Jagdschule als auch auf dem Schießstand unter den bekannten AHA-Regeln gewährleisten.

Die Schießausbildung hat weder Einschränkungen erfahren müssen, noch haben wir Verzögerungen im Lernprozess erlebt. Unsere Teilnehmer haben alle die Schießprüfung bestanden.


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