Als JägerIn hat man keine Schreibassistenz

So langsam ebbt das Chaos ab und es wird dunkel. Die letzten Nachsuchenmeldungen noch notieren. Wie zu erwarten war, müssen zwei noch morgen weitergeführt werden. Und dann endlich Feierabend. Alle Papiere in die mittlerweile aus allen Nähten platzende „Orga-Mappe“, diese luftdicht isolieren und erst am nächsten Wochenende wieder reinschauen und auswerten. Die nächste Woche „reduziere“ ich mit Orga-Aufwand auf das Abtelefonieren meiner üblichen Abnehmer und auf Trichinenbingo: Finde die 12 Wildmarkennummern deiner Sauen in den 97 Nummern des PDFs vom Veterinäramt! Ein Spaß für die ganze Familie…

Nach einem weiteren, kleineren Drückerchen und dem üblichen Jagdbetrieb geht das Jagdjahr zu Ende. Heißt: Streckenmeldungen an die UJB. Beim Durchschauen des Strecken-und Fallwild-Excel wird mir stoßartig kalt. Vergessen! Ich hab’s vergessen! Ich war letzten September 2 Wochen geschäftlich unterwegs. Diese 2 Wochen fehlen in meiner Streckenliste.

Ich habe vergessen, sie nachzutragen. Also scrolle ich in allen Chats ein halbes Jahr zurück, lese jeden Eintrag innerhalb der 2 Wochen und kann so rekonstruieren: 1 Schmaltier, 1 Sau und 2 Füchse muss ich noch nachtragen. Ich bin mir schließlich zu 95% sicher, dass die Streckenliste so stimmt und schicke sie ab.

Und wie jedes Jahr denke ich mir: Listen und Formulare… manchmal wäre da ne Schreibkraft doch ganz gut. Ich denke das zu einer Zeit, wo der erste Lockdown Deutschland lahmlegt. Ich habe da noch keine Ahnung, was in der Drückjagdsaison 2020 auf mich zukommen wird.


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