Präventionsmöglichkeiten – ein kurzer Leitfaden für den Jagdleiter

a. Beim täglichen Reviergang mit dem Jagdbegleiter:

• Rufen Sie Ihren Hund sofort zu sich und leinen Sie ihn an. • Sollte der Wolf weiterhin Interesse an Ihrem Hund zeigen: Machen Sie sich lautstark bemerkbar!

b. Schutz des Jagdhundes im jagdlichen Einsatz generell:

• Verwendung eines Glöckchens oder ähnlichem an der Halsung • Tragen von Hundeschutzwesten • Einsatz von GPS-Ortungsgeräten

Grundsätzlich gilt: Niemals den Jagdhund für das Anzeigen von Wolfszeichen belohnen! Der Hund darf keine positive Verknüpfung mit dem Wolf herstellen. Daher: Bereits im Rahmen der Ausbildung von Jagdhunden: Den Hund niemals für das Anzeigen von Wolfszeichen belohnen!

c. Im Rahmen der Drückjagd:

• Aufklärung aller Hundeführer über Wolfsvorkommen bei Versendung der Jagdeinladung • Aufklärung, wie im Schadensfall verfahren werden wird – Übernahme durch Jagdhundeausgleichskasse oder andere Versicherung? Managementplan des jeweiligen Bundeslandes vorab klären!!! • Bereits im Januar sollten keine Drückjagden mehr angesetzt werden (Beginn der Paarungszeit der Wölfe! • Sollte dennoch eine Drückjagd angesetzt werden, sollte die Notwendigkeit des Jagdhundeeinsatzes kritisch überprüft werden. • Um ein Aufeinandertreffen von Wolf und Hund zu minimieren, sollten die Hunde erst 30 Min. nach Beginn der Drückjagd geschnallt werden. • Hunde, die im Ausland bereits auf Großraubwild (Jagd auf große Beutegreifer) eingesetzt wurden, im Wolfsgebiet nicht verwendet werden. • Aufbruch ist nicht im Revier liegen zu lassen, sondern sorgfältig zu entsorgen.

d. Bei der Nachsuche:

• Die Schweißhundeführer vor Ort klären vor der Nachsuche, ob bereits ein eingesetzter Hund auf einer Wolfsfährte stand. • Schnallen erst am sichtbar kranken Stück, um das Risiko eines Wolfskontaktes zu minimieren. • Nähe zum Hundeführer ist der beste Schutz des Hundes. Keine Experimente: Vom Wolf in Besitz genommenes Wild ist diesem zu überlassen! Nehmen Sie den Hund vorsichtig zurück und entfernen Sie sich ruhig.

Gefahr für den Menschen?

Bereits hinreichend nachgewiesen ist, dass Wölfe üblicherweise selbst in dünn besiedelten Gebieten oder in Nationalparks aufgezogene Wölfe ihre natürliche Scheu vor dem Menschen nicht verlieren. Allein Jungwölfe sind ggfls. von ihrer jugendlichen Neugier getrieben und verhalten sich aufgeschlossener als adulte Wölfe. Um dies auch weiterhin gewährleisten zu können, sollten wildlebende Wölfe nicht positiv vom Menschen konditioniert werden, wie etwa eine Futterkonditionierung.

Grundsätzlich gilt für den Menschen bei einer Begegnung mit einem Wolf:

• Verhalten Sie sich ruhig. • Halten Sie Abstand zum Wolf • Sollte sich der Wolf wider Erwarten nicht zurückziehen, machen Sie sich bemerkbar durch In-die-Händeklatschen und lautes Sprechen. • Weichen Sie nötigenfalls langsam zurück. Rennen Sie nicht, Sie könnten ein gefährliches Verfolgungsverhalten beim Wolf provozieren.


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