Das kleine Gewehr kostet UVP 685,00 EUR. Inklusive der Montage und dem Adapter für den Schalldämpfer habe ich dem Büchsenmacher meines Vertrauens also 799,00 EUR auf den Tisch geblättert. Grundsätzlich ein Schnapper.

Böse Zungen möchten behaupten, dass so ein günstiges Teil doch keinen Wert hat und nichts taugen kann. Ich nehme mich von diesem Vorurteil nicht aus. Aber für etwas, das nichts kann, sind 799,00 EUR einfach immer noch viel zu viel Geld, welches ich keinesfalls übrig habe. Alle, mit denen ich im Vorfeld über die Präzision dieser Waffe gesprochen habe, waren rest- und ausnahmslos begeistert. Klar, Montagsmodelle gibt es immer, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Der Umstand, dass wir unsere Patronen selbst laden dürfen, spielt hier seinen Vorteil aus. Die Ladung kann so gut wie möglich an die Waffe angepasst und abgestimmt werden. So auch in unserem Fall.

Die erzielten Streukreise sprechen eine Sprache für sich. Dass es im bei der Bergara um eine Kipplaufwaffe handelt, haben wir beim Test außer Acht gelassen und keine Abkühlung des Laufes abgewartet. Ein Klettern der Treffpunktlage zeigte sich auch bei 10 schnell hintereinander abgegebenen Schüssen nicht. Der Drall von 1:12 bei der Lauflänge von 20“ ist nicht optimal für schwere, lange Geschosse (.308 ist grundsätzlich aber auch keine Patrone für schwere Geschosse, ihr fehlt dafür der „Hubraum“). Sehr gut funktioniert sie mit Geschossen zwischen 150 und 165 grain, bleifreie Ladungen sollten eher im Bereich von 130-150 grain verwendet werden. Wem die Teilmantel Rundkopf Patronen besonders gefallen, der wird wahrscheinlich auch noch mit Laborierungen mit 180 grain Freude haben.

Die von uns jagdlich verwendete Ladung hat ein Hornady Interlock Geschoss mit 150 grain, einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 803 m/s und einem Streukreis von 16 mm auf 100 m. Die anderen ausprobierten Laborierungen lagen im Bereich von 20 bis 25 mm. Kein schlechtes Ergebnis. Insgesamt wurden die Erwartungen an die Waffe bei weitem übertroffen. Sie ist kurz, kompakt und führig. Die Präzision der Waffe ist sehr gut. Das System an sich ist wartungs- und verschleißarm. Mit einer Bergara erhält man keine bis ins kleinste Detail top verarbeitete Waffe, aber eine, die Freude macht und super funktioniert.


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