„Wer barfuß geht, den drücken die Schuhe nicht“ so heißt es in einem alten Sprichwort. Für uns Jäger ist das freilich keine Alternative, wir brauchen anständiges Schuhwerk, dass allen Witterungen trotzt, sicheren Halt auf verschiedenen Untergründen gibt und drücken dürfen sie natürlich auch nicht. Wasserfest sollten sie außerdem sein, ohne aber für tropisches Klima im Inneren der Stiefel zu sorgen. So suchen wir nach der eierlegenden Wollmilchsau, einem alle Eventualitäten abdeckenden Allrounder, mit dem wir für den Revieralltag gewappnet sind.

Ein Klassiker auf diesem Gebiet ist der Alaska GTX von Hanwag, was für „Hans Wagner“ steht, den Firmengründer der bayerischen Traditionsfirma mit Firmensitz in Vierkirchen bei München. Seit 1921, also fast einem Jahrhundert, entstehen hier funktionale, qualitativ hochwertige Berg- und Trekkingschuhe. Produziert wird in Bayern sowie am firmeneigenen Produktionsstandort in Ungarn, aber auch bei einem Exklusiv-Produzenten in Kroatien. Die zwei handwerklich sehr anspruchsvollen Techniken, auf die man hier vertraut, sind die gezwickte und die zwiegenähte Machart. Das macht alle Schuhe robust, langlebig und vor allem wiederbesohlbar.

Unter „Machart“ versteht man dabei die Vorgehensweise, wie der Schaft eines Schuhs, also das Oberteil und die Sohle miteinander verbunden werden. Bei der gezwickten Machart zieht der Schuster den Schaft über den Leisten nach unten über die Brandsohle und fixiert diesen, so dass eine Einheit entsteht. Unter hohem Druck werden Schaft und Brandsohle verklebt. Anschließend werden Zwischen- und Laufsohle montiert. Das Ergebnis ist eine Kombination aus langer Haltbarkeit, hoher Performance und vertretbarem Aufwand. Die großen Vorteile des klebegezwickten Schuhwerks sind eine besondere Formbeständigkeit und Langlebigkeit bei der richtigen Pflege.

Die zwiegenähte Machart ist echtes, traditionelles Schuhmacherhandwerk. Zunächst wird die Brandsohle gestanzt und auf den Leisten geheftet. Dann folgt die erste Naht, die so genannte Einstechnaht, das Oberleder wird mit dem Futter und der Brandsohlenlippe zusammengenäht. Bei einigen Modellen kommt außen noch der Rahmen dazu. Die zweite Naht, man nennt sie „Doppelnaht“, werden Oberleder, Zwischensohle und ggf. Rahmen miteinander vernäht. Das Oberleder ist so fest durch zwei Nähte mit dem Schuhboden verbunden.


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