Viele haben es über die Herbst- und Weihnachtszeit schon gegessen: Wildgerichte. Sie gelten als Spezialität und gehören bei vielen Familien zur Weihnachtstradition, dabei bleibt es aber meist auch. Die wenigsten essen Wild auch im Frühjahr und Sommer.

Dabei ist zu beobachten, dass es grundsätzlich zwei unterschiedliche Kategorien gibt. Während die einen beherzt und interessiert in den Braten beißen, rümpfen andere die Nase und sind auch mit zehn Pferden nicht dazu zu bringen, Wildgerichte in den Mund zu nehmen und zu probieren.

Dabei scheinen sowohl geschmackliche als auch persönliche Gründe für die Skepsis gegenüber Wildfleisch eine wichtige Rolle zu spielen. Während wir persönliche Gründe nur mühsam mittels Argumenten (Stichwort: Wild ist im wahrsten Sinne des Wortes bestes Biofleisch) beikommen können, ist die Lage bei der geschmacklichen Abneigung anders.

Hier ist das erste Stück Wildfleisch entscheidend. Wir Jäger wissen es alle, Wild ist nicht Wild und jede Wildart hat ihren eigenen Geschmack. Daneben ist es entscheidend, welches Teil aus dem Wildbret serviert und wie es zubereitet wird. Filet, Rücken oder Keule, jedes Stück schmeckt anders.

Der erste Eindruck zählt

Wenn man also Freunde, Bekannte oder die eigenen Kinder an Wildfleisch heranführen möchte, sollte man sich ganz genau überlegen, welches Stück man auf den Teller packt. Es reicht oftmals nicht, einfach in die Truhe zu greifen und das erstbeste Stück in den Ofen zu schieben. Ist das Stück zu aromatisch oder fühlt sich von der Konsistenz zu unterschiedlich (zu bisherigen Fleischerfahrungen) an, wird man die Person unter Umständen nicht für Wildfleisch gewinnen können. Die Methodik sollte daher dem Prinzip des Bekannten zum Unbekannten folgen, insbesondere dann, wenn man skeptische Kinder mit Wildfleischgerichten überzeugen möchte.


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