Auch schön war ein Erlebnis aus dem letzten Sommer. Meine Freundin Nicole wohnte zu dem Zeitpunkt knapp drei Monate bei mir und ist ebenfalls Jägerin. Sie erlebte auch schon die ein oder andere Seminarnacht mit und war ebenfalls angefixt von dieser Jagdart. Eines abends fuhren wir nach getaner Zerwirkarbeit nach Hause und ich schaute aus Gewohnheit mit der Wärmebildkamera aus dem Fenster. Wir fuhren eine wenig befahrene Straße direkt neben einem Weizenacker entlang. Dort standen einige Eichen und wir staunten schon die letzten Tage nicht schlecht, weil alles rund um die Bäume gebrochen war. Während ich so guckte, konnte ich gar nicht so schnell sprechen, wie ich dachte, was zu sehen. Da stand doch eine Wutz, mitten im Licht der Straßenlaterne und nuschelte die Eichen genüsslich in sich rein. Das konnten wir nicht ignorieren und so parkten wir ein paar hundert Meter weit weg, liefen in vollster Beleuchtung auf dem Fußweg unter den Straßenlaternen zurück und siehe, sie war noch immer bis zu den Knien in den Erdlöchern versunken. Max pirschte die letzten 10 m alleine und schoss auf wenige Meter. Nun wollte Nicole es aber auch noch einmal wissen, an ihrem letzten Wohntag bei uns ging es noch einmal raus. Es war Vollmond, der Weizen war reif, genügend Sauen im Revier. Der Profi hatte das Kommando und wir rafften uns entgegen unserer Motivation spät abends noch auf. Es ging in ein 50 Minuten (!!!) entferntes Revier. Nicole und ich stiegen aus, sagten, dass wir schon einmal das Feld observieren würden, während Max die Waffe fertig machte und stiefelten los. Kurze Zeit später kommt er und fragt von hinten über unsere Schultern, ob was drin ist. Wir verneinten, er atmete erleichtert aus und sagte: „Gut, dann isses ja net so schlimm, dass ich meine Waffe vergessen habe...“


Laden...