Die Blattzeit hat ihren Namen bekanntlich vom Imitieren der Brunftlaute auf einem Buchenblatt. Immer weniger Jäger beherrschen aber diese traditionelle Technik und bedienen sich lieber aus dem breiten Angebot an Lockjagdinstrumenten. Ob aus Holz, Kunststoff oder Horn, mit etwas Übung sind die richtigen Töne relativ einfach auf Mundblattern zu rezitieren und man kann das komplette Spektrum der Lautäußerungen abdecken. Wir haben Florian Fesl, von Raubzeug Jagdlocker im Bayerischen Wald besucht und bei der Entstehung seines „Rehblatter Capreolus“ über die Schulter blicken dürfen.

In seiner Werkstatt erledigt Florian die komplette Fertigung der Locker in Handarbeit. Als Maschinen kommen Kappsäge, Drehbank und Ständerbohrmaschine zum Einsatz.

Für seine Blatter verwendet der Lockjagd-Experte karibisches Rosenholz, Chechén, welches in Südamerika weit verbreitet ist, ähnlich wie Fichte oder Buche hierzulande. Der Rohstoff zeichnet sich durch eine schöne, natürliche Maserung und die außergewöhnliche Härte aus. Diese macht das Holz zwar anspruchsvoll in der Bearbeitung, aber eben auch äußerst strapazierfähig und langlebig. Heimische Harthölzer verziehen sich mit der Zeit, da Holz bekanntlich arbeitet. Durch spezielle Öl- bzw Wachsbehandlung erhalten die Locker eine zuverlässige Beständigkeit gegen Wasser, Frost, Fäulnis und Pilzbefall. Diese kann nötigenfalls auch wieder aufgefrischt werden.

Doch zurück in die Werkstatt, aus der bereits das Sirren des Kreissägeblattes klingt. Florian schneidet die vom Holzgroßhändler gelieferten Kantel auf exakte Länge, die schon der des späteren Lockers entspricht. Im nächsten Gang werden dann bereits die Klanglöcher gebohrt, was echte Millimeterarbeit bedeutet, um später ein gutes Stimmergebnis zu erhalten.


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