Man sagt ja, man lernt in seinem Jägerleben nie aus, daher mag der ein oder andere vielleicht in diesem Artikel etwas dazulernen. Haben Sie schon einmal den Begriff Vogelkoje gehört? Wir auch nicht, deswegen haben wir einer auf Sylt einen Besuch abgestattet.

Es handelt sich hierbei um eine historische, künstlich angelegte Entenfanganlage, die ihrem Ursprung nach im 16. Jahrhundert in den Niederlanden angelegt wurden, worauf kurz darauf England und auch die nordfriesischen Inseln folgten.

In der Mitte dieser Vogelkojen befindet sich der künstlich angelegte Süßwasserteich, ausgehend von diesem, die sogenannten Fangpfeifen, die Fangarme, sozusagen. Die Fangpfeifen wurden mit Netzen überzogen, sodass die dort hinein schwimmenden Enten gefangen wurden. Der Süßwasserteich war umgeben von dem „Kojenwald“, bestehend aus Pappeln, Birke und Schwarzerle, also von witterungsbeständigen und schnellwachsenden Baumarten für die Küste.

Angelockt von zahmen Enten machten die aus ihren Brutgebieten im Norden kommenden Enten von August bis Dezember gerne Rast auf den Süßwasserteichen der Kojen. Dort wurden sie von Kojenwärtern in die Fangarme der Anlagen, die sogenannten Fangpfeifen, getrieben und gefangen. Frisch oder als Wintervorrat wurden die Enten als zusätzliche Einnahmequelle und als Ergänzung des recht dürftigen Speiseplanes der Bürger sehr geschätzt.

Die Besonderheit der Sylter „Eidum Vogelkoje“:

Wie oben bereits beschrieben, befindet sich auch auf dem Gelände der Eidum Vogelkoje ein Süßwasserteich. Ausgehend von diesem waren es damals fünf Fangpfeifen, die von dem Süßwasserteich ausgingen, bei den meisten anderen Vogelkojen waren es nur vier. Einer dieser Fangpfeifen kann man besichtigen und sich vor Ort erklären lassen, wie der Entenfang dort vollzogen wurde. Hier ein kleiner Einblick: Zu unserer heutigen gewohnten Jagdzeit auf Wasserwild wurde auch die Eidum Vogelkoje in den Monaten August/September bis Dezember betrieben. Errichtet wurde sie 1874. Man hat die ersten einfallenden Enten zahm gemacht und diese als „Lockenten“ verwendet, wobei sie tagsüber auf dem Teich schwimmen konnten.


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