November und Dezember ist die Hauptzeit der Treibjagden. Gejagt wird hauptsächlich auf Hasen und Fasan, aber natürlich auch auf Raub- und Flugwild. Wer den Fuchs erlegt, wird Jagdkönig, also meistens, ansonsten der mit den meisten Kreaturen auf der Strecke. Aber bei uns ist den Fuchs zu erlegen, immer etwas ganz Besonders. Der Marderhund verdrängt den Fuchs aus seinen Bauten und reproduziert sich viel schneller und zahlreicher als der Fuchs.

Bei einer Treibjagd wird in einer Böhmischen Streife eine oder mehrere Feldflächen von den Treibern auf die Front zu getrieben. An den Seiten steht die Flanke und zieht mit den Treiberjägern mit. Auf diese Art haben alle Jäger die Chance etwas zu erlegen. Alle Jäger sind im Kontakt miteinander und sehen sich. Die älteren Jäger bilden meist die Front auf einem Feldweg, die Jüngeren und die Hundeführer die Treiberkette. Es ist eine sehr kommunikative und dynamische Jagd, die von allen Beteiligten aber auch viel Disziplin verlangt. Der Jagdtag endet mit einem Schüsseltreiben, einem leckeren Essen, vielen Trinksprüchen auf die Hundeführer, die Pächter, die Küche – jeder, der eine Runde ausgibt, darf reden solange wie er möchte, der Jagdkönig und sein Vize werden gekrönt, es gibt wieder Trinksprüche und die Jagdherren sprechen an, was gut lief und was nicht so optimal war.

Im Herbst wird auch auf Flugwild gejagt. Morgens früh aus dem Bett, Hund, Flinte und Patronen gepackt und los geht es. Zwei, drei Jäger, mit dem Auto langsam durchs Revier, die breiten Gräben anpirschen, den Hund ruhig halten, dann zügig den Graben anlaufen und Schuss. Zwei, drei Breitschnäbel liegen meist und der Hund darf sie holen. Ohne einen guten Hund ist es schwierig, meist liegen die Enten auf der anderen Seite des Grabens und müssen im dichten Bewuchs gesucht werden. Mein Hund weiß, dass er ohne Ente nicht zurückkommen braucht.

Januar und Februar sind die Monate der Raubwildjagd. Wir gehen die Bauten ab und kleine Treibjagden auf Raubwild werden veranstaltet. Oft gibt es hier wieder Jagdeinladungen von guten Freunden in anderen Revieren. März und April ist Ruhe im Revier.

Die Sonne geht langsam unter, das Rehwild zieht heraus. Ein alter, schon leicht zurückgesetzter Bock tritt aus, schwerer rumpfiger Träger, mit einem jungen Adjutanten dabei. Der Bock könnte mir gefallen. Ich freue mich auf das neue Jagdjahr.

Jagd ist nicht nur Tiere töten. Jagd ist Gemeinsamkeit mit guten Freunden, alten und neuen, denen die noch Freunde werden sollen, Jagd ist Zusammenhalt im Dorf und mit den Nachbarrevieren und Jagd ist die Freude an einem hochwertigen Lebensmittel aus dem heimischen Revier. Ich freue mich dabei zu sein.


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