Vorm ins Bett gehen frage ich Vojta, ob er morgens mit mir jagen geht. Er schaute mich an, als ob er die Frage nicht versteht, natürlich geht er mit. Als dann aber der Wecker um 2.30 Uhr klingelt, macht er mir deutlich klar, dass er es einfach nicht schafft. Ich soll ohne ihn losziehen, aber bitte nichts erlegen. Dann dreht er sich um und schläft sofort weiter.

Nach Absprache mit Tomáš setzte ich mich auf eine Kanzel, die bei einer sehr schmalen Wiese steht. Das Gras ist allerdings schon ziemlich hoch und es ist schwierig, Rehwild überhaupt in Anblick zu bekommen. Langsam wird es hell, zwei Stücke konnte ich kurz sehen, aber nicht vernünftig ansprechen. Ich entschließe mich langsam entlang der Wiese zu pirschen und zu schauen, was mich dabei so erwartet. Nach ein paar hundert Metern sehe ich eine Bewegung im Gras. Mit dem Fernglas erkenne ich drei Wildschweine, weiß aber nicht, ob Frischlinge dabei sind. Ich entschließe mich näher ranzugehen, entweder klappt es, oder sie bekommen mich mit, aber so kann ich keinen vernünftigen Schuss antragen. Es klappt, ich stehe 20 m vor ihnen und es war, wie vermutet, alle drei Damen führen kleine Frischlinge. Als ich mich umdrehe, um mich langsam davon zu schleichen, sehe ich ein weiteres Wildschwein, alleine, aber ist es wirklich ein Keiler? Er kommt näher und steht bald in meinem Wind, ich bereite mich vor und ja, es ist ein Keiler, aber ich erinnere mich an die Worte meines Sohnes von heute Morgen und lasse ihn passieren. Im nächsten Moment hat er auch schon Wind bekommen und flüchtet lautstark davon. In Gedanken an den Keiler nähere ich mich dem Auto, plötzlich springe was neben mir ab. Wieder Wildschweine, im hohen Gras kann ich sie aber nicht ansprechen, erst, als sie ein ganzes Stück weiter weg sind, sehe ich, dass es ein Trupp Überläufer war.

Nun aber zurück, ich muss noch Brötchen fürs Frühstück holen. Es sitzen bereits alle draußen unter der Pergola und warten auf mich und Arno, natürlich... Leider hatte keiner Waidmannsheil. Als Arno kommt, wissen wir, dass das ein Schweinemorgen war. Er konnte einen guten Keiler erlegen, nicht stark im Wildbret, aber die Waffen waren schon gut. Schnell verblasen wir den Keiler, damit es nicht zu warm wird und machen ein paar Erinnerungsfotos.

Heute haben wir aber nicht viel Zeit – nach dem frühen Mittagessen kommt keine Mittagspause, es geht direkt zum Schießstand. Besonders Arno und Mario, die beide hervorragend gute Schützen sind, nutzen jede Möglichkeit, mit der Flinte zu schießen. Und dieser Schießstand gefällt ihnen sehr! Man kann Trap, Skeet und auch Parcours schießen! Ich bin kein guter Flintenschütze, aber jedes Training hilft! Mit 3 Runden Trap und 3 Runden Skeet haben wir uns einen schönen Nachmittag gemacht. Für mich war es sehr lehrreich, da ich gute Ratschläge von Arno und Mario bekommen habe, wie ich mich beim Schießen verbessern kann.


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