In den Wochen des vermaledeiten chinesischen Fledermaussuppenviruses haben wir ja leider alle ein Wenig mehr Zeit. Und nochmal leider hat der, Entschuldigung, Vollidiot in China seinen Fledermaus-Schmaus auch noch ausgerechnet so getimet, dass die Pandemie hier in der „jagdfreien Zeit“ aufschlägt – oder auch zum Glück, dann schaffen wir es vielleicht wenigstens bis zur Drückjagdsaison wieder, uns auch in Gruppen im Revier treffen zu dürfen? Nun denn, auf jeden Fall und alle Fälle habe ich gerade eine ausgeprägte Off-Season-Depression dritten Grades, das ist kurz vor der Endstufe – und ist man erst einmal dort angekommen, dann steht man bekanntlich nachts auf, um im Garten mal ganz im Vertrauen mit den Erdbeeren zu babbeln. Die Lage ist also ernst. Da ich aber inzwischen alt bin – bei dem Gedanken nähert sich sofort wieder Stufe 3,5 – weiß ich aus jahrelanger Erfahrung, dass es irgendwann auch wieder einen 1. Mai, eine Milchreife und den Beginn der neuen Drückjagd-Saison geben wird. Nicht, dass ich mit allem, was Mutti die letzten Jahre so macht, konform gehen würde, eher im Gegenteil. Aber immerhin haben wir kein Toupet mit Entennamen als Stammeshäuptling, dessen beste Covid19-Maske herkömmliches DHL-Paketklebeband als Kreuz über den Lippen wäre. Es gibt also noch sowas wie Hoffnung, der zarte, einzelverbissgeschützte Trieb einer Eiche in den Borkenkäfer- und Sturmtrümmern einer ehemaligen Fichtendickung quasi.

Wenn ich also so daheim sitze und, den harten Zeiten angepasst, zu Trainigszwecken die Staffeln 1-12 von „The Walking Death“ durchschaue, dann wird meine gemütliche Gammelei bei Milch und Kinderriegeln an sich ständig von einem der vierbeinigen Kuschelmonster mit dem Versuch unterbrochen, jegliche Abstandsregel ad absurdum zu führen. Mal abgesehen von Otto, der autistischen Brackendame, die auch gerne mal alleine irgendwo die Wand anstarrt, verbringen in der Regel alle Hunde ihren Fernsehabend eher auf als neben mir. Seit die vier nun Scheidungskinder sind und quasi im Wochenwechsel immer paarweise von hier nach dort wandern, scheint das noch schlimmer geworden zu sein, insbesondere bei Fibi. Man soll ja nicht angeben, aber ich glaube – um im Bilde zu bleiben- für sie bin ich so etwas wie ihr Beatmungsgerät. Ich bilde mir ein, dass dieser Hund irgendeine Art von telepathischer Verbindung zu mir hat, mindestens aber eine definitiv höchstemotionale. Ich glaube fest daran, es könnte aber auch eben die allerletzte Vorstufe der Erdbeeren im Garten sein.


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