Ich habe seit vielen Jahren gute Jagdbekannte und Freunde aus vielen Ländern kennengelernt und natürlich unterhalten wir uns auch über die Unterschiede und Geschichte der Jagd im jeweiligen Land. In diesem Artikel möchte ich Ihnen die Jagd und dessen Geschichte in Tschechien etwas näherbringen.

Grundsätzlich ähneln sich Deutschland, Österreich und Tschechien in vielen Punkten. Was sicherlich auch aus einer gemeinsam erlebten Geschichte rührt. Worte wie „Waidmannsheil“ und „-dank“ oder „zeichnen“, „spurlaut“, „melden“, „Lauf“, können 1:1 ins tschechische übersetzt werden. Aus welchem Land die Wörter nun ursprünglich kommen, können wir nur spekulieren. Auch bei der Bruchvergabe herrscht Einigkeit. Stolz bin ich darauf, dass die UNESCO die Jagd mit ihren Bräuchen und der Tradition sowie die Falknerei als immaterielles Kulturerbe Tschechiens ernannt hat. Alleine das zeigt schon, wie wichtig es ist, die Tradition an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben.

Schauen wir uns die Jagd vor 100 Jahren an. Die Tschechoslowakei wurde im Jahre 1918 gegründet. 1919 gab es die "Tschechoslowakisches Jagd und Kynologe Reichsverband", der aber keine einheitlichen Ziele hatte. 1923 gründete sich dann aus 7 verschieden Jagdbunden der bekannte Tschechoslowakische Jagdverein (Československá myslivecká jednota). Die bekanntesten Gründer waren z.B. Josef Žalman, Richard Knoll, Karel Podhajský. Die erste Jagdzeitung hieß „Die Jagdwache“, die erst einmal, später zweimal im Monat erschien. Ab 1928 mussten alle Jäger im Verein die Zeitschrift abonnieren und auch eine Jagdhaftpflichtversicherung abschließen.

In der Slowakei wurden in den Jahren 1833 bis 1920 17 verschiedene Jagdvereine gegründet, denen aber eine einheitliche Führung fehlte. Erst im Jahre 1920 wurde der sogenannte Jagdschutzverband (Lovecký ochranný spolok) gegründet. Dieser Verband war wiederum einer der Verbände, die den Tschechoslowakischen Jagdverein gegründet haben.


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