Das Keiler 36 Pro der Firma Liemke gehört zu den spitzen Modellen aus der Keiler Modellreihe. Mit einer Detektionsreichweite von 1.235 m und einem Sehfeld von 31 m auf 100 m eignet sich die Kamera sowohl für die Wald- als auch Feldjagd. Die Detektionsreichweite ist für den Wald nicht von Nöten, jedoch ist das große Sehfeld von 31 m sehr praktisch, wenn es um den nahen Bereich geht. Doch dazu später mehr. Das Herz der Keiler 36 Pro ist ein 640x480 VOx (Vanadium Oxid)-Detektor. Bei Wärmebildgeräten werden in der Regel zwei verschiedene Arten von Detektoren verbaut. Zum einen gibt es hier Detektoren mit Vanadium Oxid (VOx) und zum anderen Detektoren mit Amorphen Silizium (Asi). Die Vorteile des Vox-Detektors liegen darin, dass dieser weniger anfällig gegen Fehlpixel ist, eine höhere Temperaturensensibilität besitzt und somit für ein kontrastreicheres Bild sorgt. Ebenso gelingt durch diesen Detektor ein zeitlich schnelleres Ansprechen der Pixel und ein verringerter Stromverbrauch. Rechnerisch ist die Temperatursensibilität bei einem VOx Detektor um ein dreifaches höher, als bei einem Asi-Detektor (bei sonst identischen Geräten). Die Keiler 36 Pro ist mit einer 35 mm Frontlinse ausgestattet, welche manuell fokussiert werden kann. Mit einem LCOS Display im QVGA Format (1.280x960 Pixel) ist das Gerät in der Lage gestochen scharfe Bilder zu zeigen und die Vorzüge des 640x480 Vox-Detektor voll und ganz auszuspielen.

Dem Nutzer stehen 5 verschiedene Betrachterfarbmodi zur Verfügung. Warme Objekte können in Weiß, Schwarz, Rot oder Bunt dargestellt werden. Als letztes ist der Bird-Modus hervorzuheben, der warme Objekte in Weiß darstellt jedoch alles andere etwas abdunkelt, so dass die warmen Objekte noch einfacher zu entdecken sind. Mit dem digitalen 2 bzw. 4-fach Zoom kann das Bild noch näher herangeholt werden und verliert dank des verbauten 640x480 Detektors nur unwesentlich an Schärfe. Im Gegensatz zu Geräten, mit einem kleiner auflösenden Detektor, kann hier der Zoom wirklich genutzt werden, um Objekte zu erkennen. Das Sehfeld wird mit 18x13° angegeben, was einer Sehfeldbreite von 31 m auf 100 m entspricht. Eine weitere wichtige Maßeinheit der Wärmebildgeräte ist der Pixel FOV (Field of view) die die Objektabdeckung eines Pixels in der Winkelmaßeinheit mRad (Milliradiant) angibt. Um den Abdeckwert auf 100 m in Millimeter zu bekommen, wird die Zahl mit 100 multipliziert. Der Pixel FOV (mRad) des Keiler 36 Pro ist 0,5. Also deckt ein Pixel 5 cm (50mm) auf 100 m ab. Die Bildfrequenz sorgt mit 50 Hz auch bei schnellen Bewegungen für ein ruhiges und ruckelfreis Bild. Der Pitch der Keiler 36 Pro wird mit 17 µm angegeben. Der Pitch gibt die Detektorzellengröße in Mikrometern im Quadrat an. Je kleiner die Zahl desto kleiner können die Geräte gebaut werden und desto detailreicher wird das Bild. Je kleiner der Pixel Pitch und je größer die Frontlinse desto weiter ist die Detektionsreichweite. Mit 17 µm liegt die Keiler 36 Pro im oberen Bereich. 12 µm sind derzeit der mögliche Stand der Technik. Das Keiler 36 Pro wird von einem festverbauten Akku (3,7 V/3600 mAh) gespeist, welcher in normaler Benutzung ca. 4 Stunden hält.


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