An diesem Abend wurde nicht nur gegessen und getrunken, sondern auch gesungen. Carola verzaubert und rührte einige sogar mit ihrer Stimme zu Tränen. Im Anschluss noch ein paar lockere Massageeinheiten und die Runde konnte tiefentspannt und selig ins Bett wandern. Apropos Bett, wir haben alle so gut geschlafen, dass sich nach dem Urlaub 3 der 8 direkt neue Matratzen gekauft haben.

Nun war schon der vorletzte Tag angebrochen und es ging wieder in verkleinerter Runde hoch zu Ross. Dieses Mal ritten wir durch mir allzu gut bekannte Kiefernwälder. Einige Wege waren durch umgefallene Bäumchen ein kleiner Hindernisparcours, was es abwechslungsreich machte und die Pferde mal wieder zeigen konnten, wie tiefentspannt und sicher sie waren. Es war eine echte Freude sich die Tage einfach mal durchs Leben schaukeln zu lassen. Galoppierend flogen wir die Waldwege entlang, Parasol begleiteten uns eigentlich den ganzen Weg über, ein Fuchs grüßte auf einer Wiese und unsere Hunde freuten sich ihres Lebens. Nicht zu vergessen, hatten wir die ganzen Tage, bis auf ein paar Tropfen immer hervorragendes Wetter. Wir waren wirklich im Himmel auf Erden.

Am Abend ging es das letzte Mal in voller Besetzung aufs Festland, da Sabine am nächsten Nachmittag mit den Pferden bereits abreisen musste, Zuhause warteten schon die nächsten Gäste. Fröhlich mitsingend und über Walkie Talkies verbunden, machte sich die kleine Zweierkolonne auf den Weg. Zu unserer Enttäuschung pflügte ausgerechnet jetzt einer den großen Acker um. Der Weizen musste die nächsten Tage eingesät werden. Wir bezogen trotzdem die Sitze rund um den Acker, in der Hoffnung, dass er bald Feierabend machen würde und siehe da, 30 Minuten später kam Sebastian, so sein Name, bei Carola vorbei und teilte ihr mit, dass ja schon die Hirsche über den Acker laufen würden und er deswegen Heim fährt. Der Hirsch war eine Ricke. Carola bedankte sich recht herzlich und er wünschte uns ein kräftiges Peterheil! Jawohl, Dieterdank! Jetzt konnte es losgehen und wieder tauchte nach kurzer Zeit überall Reh- und Damwild auf, aber außerhalb der Wirkungskreise. Somit blieb es das erste Mal in diesem Revier bei „nur“ schönem Anblick. Zuhause musste sofort gegessen werden. Furchtbar, wie viele Stunden des Hungerns vergangen waren. Ein Glück haben wir am Nachmittag einen Riesenbovisten gefangen und schnell zu Schnitzeln geschnitten sowie paniert. Noch 4-5 Käse, 8 verschiedene Wurstsorten, 10 Marmeladen und es kehrte wieder Ruhe am Tisch ein.

Am letzten Tag schaffte sich Carola noch einmal mit aufs Pferd und Steffi bewachte die heimischen Hallen, bis Jörg, ein mittlerweile sehr liebgewonnener Jagdbekannter sie abholte und zu einem gemeinsamen Outdoor-Date entführte. Der Mais wurde gedroschen und die beiden sicherten jeder eine Flanke. Während wir unsere Hinterteile weiter wund ritten und etwas für die O-Beine taten, schossen die beiden jeder einen Marderhund, Steffi ihren ersten. Obwohl sie gar nicht dabei war, schallte aus von jedem Pferd ein fröhliches Waidmannsheil. Als alte Raubwildliebhaberin musste der natürlich auch noch rasch am Pferdezaun abgebalgt werden... Es gibt tatsächlich schönere Gerüche als so ein lauwarmer Stinkemarder.


Laden...