Jetzt zum zweiten Stück – dank der großen Menge Schweiß war es kein Problem, den konkreten Platz zu finden, wo das Schmaltier stand. Ein klarer Blattschuss mit ganz hellem Schweiß zeigt mir deutlich, wohin das Tier dann geflüchtet ist. Langsam gehe ich zum Rand der Kahlfläche, dort wo der Altbestand beginnt. Gleich sehe ich, dass das Schmaltier nach paar Metern im Bestand, neben dem Forstweg, zusammengebrochen ist. Unglaublich – die Jagd hat diesmal wirklich nur ein paar Minuten gedauert und es wurden gleich zwei Stücke erlegt. Da wird sich mein Jagdherr – der Förster - freuen, dass ich ihm mit dem Abschussplan geholfen habe. 70 Stück (neben seiner täglichen Arbeit besonders jetzt in der Borkenkäferhochzeit) zu erlegen ist nicht gerade leicht, besonders, wenn man auf die Qualität des Abschusses achtet. Langsam wird es finster, also gleich ein paar Fotos machen! Dabei verwende ich meinen Dreibeinpirschstock, so schauen die Fotos viel besser aus. Das Aufbrechen ist in ein paar Minuten erledigt – das war das Leichteste. Aber jetzt – wie schleppe ich die beiden Stücke hoch zur Forstrasse? Und wie fahren wir sie dann ins Kühlhaus? Und obwohl es nicht logisch klingt, ist es besser, sie erst nachher zu stellen, nicht während der Jagd. Meinen Erfahrungen nach kommt kein Waidmannsheil, wenn man solche Fragen zu früh stellt! Ich rufe meinen Freund an – zum Glück ist ein anderer Jagdgast nicht weit von mir und fährt zufällig einen Geländewagen, also brauchen wir die Stücke nicht hoch zu schleppen. Während ich auf diesen warte, bekomme ich einen Anruf – mein Jagdfreund hat einen schwachen Spießer erlegt!


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