Bergjäger, die oftmals weitere Distanzen bei der Jagd auf Gamswild überwinden müssen, nutzen vielfach als Gewehrauflage den mitgeführten Jagdrucksack. Jacke, Sandsäcke, extra gekaufte Auflagen wie sie Benchrest-Schützen verwenden, verstellbare Zweibeine, die an die Riemenbügelöse gebaut werden – alles Hilfsmittel für den Vorderschaft, um einen sicheren Schuss anzutragen.

Im Revier eines sehr guten Freundes dürfen mein Partner und ich jagen. Ein Großteil des Revieres ist Grünland, sprich Wiesen und Weide, teilweise mit Vieh-Austrieb. Die Topografie würde ich als offen und sanft-bergig beschreiben. Rehwild ist zwar tagaktiv, stört sich nicht am Vieh, flüchtet aber schnell, so sich jemand in aufrechter Position zu dicht in die Komfortzone bewegt.

In diesem Revier bietet sich die Möglichkeit der Bejagung aus der liegenden Position. Es sind ausreichend Anhöhen, auf denen man liegen und einen Schuss in Richtung Tal abgeben kann. Ausrüstung gibt es, wie bereits beschrieben, genügend käuflich zu erwerben bzw. hat man diese bereits sowieso im eigenen Fundus. Aber dann sind da noch die eigenen Unzulänglichkeiten… Ich bin „kurzärmelig“ und klein. Natürlich passt meine Waffe im Anschlag, aber liegend ist irgendwie anders. Der Hinterschaft ist immer zu tief, die Sandsäcke zum Ausgleich sind ungünstig zu transportieren, die vom Lebenspartner vorgeführte Armhaltung aufgrund einer Schulteroperation viel zu unbequem, meine weibliche Ausprägung im oberen Drittel meines Oberkörpers lässt die Schaftkappe haken, kurz um, ich kann so nicht!

Gerüchtehalber empfinden männliche Mitmenschen mit Ansätzen eines Waschbeckenbauches das Liegen auf demselben oftmals ebenso als unbehaglich: die Auswölbung des Wohlstands- oder auch Bierbauches findet nur selten eine passende Kuhle als Gegenstück und wird demzufolge gequetscht. Das mag niemand. Es scheint als sei die Jagerei im Liegen insgesamt in der Praxis mehr ärgerlich als praktikabel und zielführend. Nun ist guter Rat teuer.

Nein! Nicht unbedingt! Eben jener liebenswerte Lebenspartner durchstöberte das Netz nach für mich praktikablen Lösungen und stieß dabei auf einen Monopod. Einen kleinen Dorn oder Hecksporn, der am Hinterschaft befestigt wird.


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