Doch auch der Anteil weiblicher Stücke muss erhöht werden, zumindest, wenn diese zweifelsfrei als nicht führend angesprochen werden können. Das Festhalten am Lüneburger Modell, aus den 1970ern, das primär der Keilerhege und dem Aufbau der durch die Nachkriegszeit geschwächten Bestände diente, wird darum zunehmend in Frage gestellt. Lediglich die Streckengliederung (70 % Frischlinge, 20 % Überläufer, 10 % stärkere Stücke) scheint nach heutigen Maßstäben noch haltbar.

Das Schwarzwild wird uns sicherlich auch im nächsten Jagdjahr erhalten bleiben, auch wenn für die Strecke 2018/2019 mit spürbaren Einbußen zu rechnen ist. Die fehlende Eichelmast in 2017 machte sich in großen Waldgebieten bemerkbar, hier litt das Schwarzwild tatsächlich im Winter Not. Später Schnee und Dürresommer schafften weitere, ungünstige Bedingungen. Das alles und nicht zu vergessen die Rekordstrecke 2017/2018, könnten den Eindruck erwecken, die Sauen seien weg. Doch betrachtet man die Streckenentwicklung der letzten Jahre, so waren immer wieder Einbrüche zu verzeichnen, die konstant, ansteigende Tendenz bleibt aber stabil.

Man kann sich also weiter freuen, auf Weizenpirsch, Erntejagden und Gemeinschaftsansitze, auf Hundegeläut und rollierende Kujel, auf Sauen kreisen im Schnee und lange Nächte im Mondlicht.

Wir dürfen uns nur nicht in alten Ansichten verlieren, müssen offen sein für neue Erkenntnisse, dabei aber stets Maß und Ziel im Blick behalten. Auch wenn ideologische Stimmen gegenteiliger Meinung sind – ohne die Jagd, wird es nicht gehen.


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