Johannes: „Was jagst du am liebsten und welche Waffen führst du dabei?“

Monika: „Ich liebe die Flintenjagd! Durch meine frühe Prägung auf Schrot ist dies nicht verwunderlich, am liebsten mag ich Gesellschaftsjagden in familiärer Runde. Die kameradschaftliche Atmosphäre, zusammen Erfolg und auch Misserfolg zu erleben und das gemeinsame Zelebrieren am Ende des Jagdtages sind für mich die größte Freude. Dabei führe ich eine Sabatti Bockflinte, die ich von meinem Vater zur bestandenen Gesellenprüfung bekommen habe.

Auf der Einzeljagd führe ich meistens Repetierer nach 98er System – robust, simpel, funktional. Am liebsten verwende ich dabei die Kaliber 6,5 x 57 oder 6,5 x 55, die für alles, bei uns vorkommende Wild geeignet sind und mit ihrem minimalen Rückstoß angenehmes Schießen gewährleisten.“

Johannes: „Wird man als Büchsenmacherin nicht auch unheimlich oft im jagdlichen Bekanntenkreis nach Gefälligkeiten gefragt?“

Monika: „So ganz lässt sich dieser Beruf und die Jagd natürlich nicht trennen. Ich habe auch kein Problem damit, mal eine Frage zu beantworten oder einen Blick auf die Waffe zu werfen, für alles Weitere verweise ich dann halt auf meine Öffnungszeiten. Ich bekomme aber vor allem auch viel Resonanz auf verkaufte Produkte oder durchgeführte Arbeiten, wenn man den Kunden auf einer Jagd wieder trifft. Das freut mich dann immer sehr.“

Johannes: „Hast du einen jagdlichen Traum?“ ** Monika:** „Da meine Eltern aus Polen stammen, würde es mich unheimlich reizen in deren Heimat zu jagen. Mein Opa hat mir viel von der Jagd in Niederschlesien erzählt und dort auf Muffel oder Rotwild zu waidwerken wäre schon ein kleiner, jagdlicher Traum. Das hat aber noch Zeit, die Freude wächst ja auch mit dem Warten.“

Johannes: „Und welche beruflichen Ziele schweben dir noch vor?“

Monika: „Ich habe ja mein wichtigstes Ziel, den Traumberuf in Selbstständigkeit, schon erreicht. In meiner Arbeit kann ich komplett aufgehen und mich selbst verwirklichen. Konkrete Pläne habe ich im Moment nicht, wichtig ist mir einfach, dass ich mein Handwerk leben kann.

Vielleicht könnte man das als langfristiges Ziel ausgeben, dass ich dieses Handwerk bewahren möchte. Leider geht die Wertschätzung zu Gunsten industrieller Fertigung immer mehr verloren. Ich möchte auch in einigen Jahren noch den Büchsenmacherberuf als Lebensunterhalt ausüben und nicht nur noch als brotlose Kunst.“

Johannes: „Das wünschen wir dir auch liebe Moni, alles Gute für die Zukunft und vielen Dank für das Gespräch.“


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