Beim letzten Trieb bin ich wieder der Letzte in der Linie. Mein Stand ist kein leichter, hier heißt es schnell ansprechen und schnell schießen. Mal sehen... Wie immer gucke ich, wo meine Nachbarschützen sind und überlege mir Markierungen, bis wohin ich schießen kann, ohne jemanden zu gefährden. Es dauert nicht lang und wieder höre ich das Bellen der Hunde, sie treiben etwas in meine Richtung. Ein Sikaspießer überfällt die Schneise, sein Glück, dass er Spieße hat, denn Spießer waren nicht frei. Aber das soll noch nicht alles gewesen sein, wieder höre ich die Hunde laut in meine Richtung kommen. Immer wieder vernehme ich eine Bewegung, als ich schon dachte, dass ich mich verhört haben muss, springt ein Überläufer über die Schneise, er ist blitzschnell, rutscht aber auf dem matschigen Weg aus und verliert an Tempo. Als er den Weg überfallen hat, trage ich den Schuss an. Ich höre das Stück nach einigen Metern verenden. Mein Schuss war der Letzte in diesem Trieb, Schluss für heute. Nach Absprache mit meinem Ansteller durfte ich mit meinem Dackel Brok die kurze Nachsuche machen. Wir haben uns beide sehr gefreut. Auch dies ist ein wichtiger und absolut einzuhaltender Punkt: Verlassen Sie nie den Stand, ohne sich vorher abzumelden. Dies kann nicht nur sehr gefährlich sein, sondern sorgt vielleicht auch für einen unnötigen Suchtrupp nach Ihnen... Die feierliche Streckenlegung mit 8 erlegten Stücken beendet den heutigen Tag und wir machen uns auf den Weg in die Pension.

Wie jeder Abend bei einer schönen Jagd wird auch dieser mit Gesang und Jagdhorn gefeiert. Wir haben sogar Zuschauer... echte Tradition und Gemeinschaft, die man hier erlebt. Für mich immer etwas ganz Wunderbares.


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