Die jagdliche Karriere war damit eher zu Ende, aber Luigi störte das überhaupt nicht. Er ist auf jeder Jagd mit Feuereifer dabei und großer Fan insbesondere vom Strecke legen. Dabei verknipst er mit seiner analogen Spiegelreflexeinen einen Film nach dem anderen, am liebsten wie folgt: Sämtliches, und ich meine sämtliches erlegtes Wild wird auf Luigis Mercedes drapiert, egal, ob Enten, Gänse, Hasen, Füchse, Rehe oder gar Sauen, egal ob auf der Motorhaube oder aus Platzgründen dann eben dem Dach. Als Nero noch lebte, wurde dieser einfach dazugesetzt, regelmäßig mit einer dackelseitigen Begeisterungsmiene, die das hundifizierte Leiden Christi wiederspiegelte. Daneben steht dann Luigi mit einem geliehenen Gewehr, nicht selten einfach unser Jagdhaus-Luftgewehrchen, in stolzer Siegerpose. Ich möchte ihm ja nichts unterstellen, aber ich sage es mal so: Wir haben unsere Zweifel, ob bei der Wiedergabe der entsprechenden Geschichten in Italia wirklich immer die tatsächlichen Erleger angegeben werden. Aber was soll´s, er hat seine Heidenfreude daran und wir freuen uns regelmäßig mit ihm.

Es gibt wirklich Hunderte dieser Bilder – es sind aber definitiv, und dafür gibt es sehr viele Zeug(inn)en, mit Abstand die harmlosesten, die Luigi mit sich herumträgt. Ich sage es mal vorsichtig: Luigi ist ein Player, er liebt die Damen und die Flirterei, ganz der Italiener. Wenn er auf dem Weg zu irgendeiner Zivilveranstaltung am Jagdhaus vorbeischneit, dann trägt er meist einen weißen „Italia“- Jogging(!)-Anzug und jede Menge Gold um den Hals oder an den Fingern. Außerdem, das zeigen eben diese berühmten Bilder, lässt er sich wohl gerne freizügig fotografieren… Aber vergessen wir das schnell wieder. Fakt ist und bleibt: Luigi ist ein Original, ein absolutes Einzelstück. Jeder, wirklich jeder, der ihn kennt, erinnert sich gerne an seine lustige Art, seinen fröhlichen, unverständlichen Kauderwelsch, seine Gesänge, seine Kochkünste – und Nero. Inzwischen ist er irgendwas um die 80 hoffen wir, das er uns noch lange erhalten bleibt!