Wer ein Revier hat, der braucht auch Hochsitze. Zumindest in Deutschland und unseren anliegenden Nachbarländern ist das Jagen von Hochsitzen stark verbreitet und die üblichste Jagdart, dabei unterscheide ich jetzt nicht vom Ansitz alleine im eigenen oder befreundeten Revier und Gesellschaftsjagden. Natürlich wird hier und da auch einmal gepirscht, aber lange Nächte auf Sauen und Raubwild verbringt der Jäger doch lieber auf gemütlichen und geschlossenen Kanzeln. Auch das Beobachten und Ansprechen von Böcken, Hirschen oder Muffeln fällt einem von einem ruhigen Kommandopunkt sicher einfacher, als an einem Baum lehnend.

Nun durfte ich schon in einigen Revieren jagen und konnte somit eine Vielzahl von verschiedenen Hochsitzen kennen lernen. Geschlossene Kanzeln, offene Leitern, Drückjagdböcke hoch und niedrig, leichte, drehbare Aluleitern oder einen schlichten Schirmsitz sowie schwindelerregende „Hochhäuser“ – es war alles dabei. Auch in dem Revier meines Freundes finden sich verschiedenste Arten. Am häufigsten jedoch die 1a Kanzeln, auf denen es sich gut ein paar Stunden aushalten lässt. Hier und da noch ein schnell umzustellender Sitz und gut ist. Gerade Reviere, die große Feldflächen haben oder aber in den Drückjagden durchgeführt werden, sind auf letzteres angewiesen. Bewegliche Drückjagdböcke, Leitern oder Alusitze. Manchmal muss es eben schnell gehen. Beispielweise eine neue Schadfläche, die vor den Sauen verteidigt werden muss. Hier eigenen sich leichte, kleine Sitze, die sozusagen als Springer fungieren. Sie werden dort hin verfrachtet, wo sie gebraucht werden. In unserem Revier sind es eben meist diese Flächen, die von Sauen bevorzugt werden, entweder im Mais oder Weizen. Auch einem guten oder passenden Bock, der einen heimlichen Einstand hat, kann man so zu Leibe rücken.


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