Der Zielstock kann sowohl als Gewehrauflage, als auch als Wanderstock benutzt werden. Ob diese Symbiose für die meisten Jäger praxisrelevant ist, kann nicht abschließend beurteilt werden, mit der angebrachten Tiefenmarkierung kann man aber z. B. vor Durchwaten eines Gewässers die tatsächliche Tiefe messen. Abzüge in der Praktikabilität gib es allerdings für die Teleskop-Arretierung, die mittels Schnellspannverschluss an jedem Element für sich vorgenommen werden muss. Hier sorgt der Wettbewerb mit den zahlreichen Trigger-Stick-Modellen für weitaus größere Einsatzfreude.

Der Rucksack wiederum ist ein echtes Highlight des Testprogrammes: Er bietet genug Stauraum für alles was man auf der aktiven Jagd braucht - und vor allem auch für das, was man nicht braucht, aber eben doch gerne zur Sicherheit dabei hat. Durch viele Taschen, Schlaufen und Fächer kann man sogar ein gewisses Maß an Ordnung halten, so hat man im Fall der Fälle seinen Ausrüstungsgegenstand schnell zur Hand. Die im Lieferumfang enthaltene Regenhülle schützt den Rucksack, oder besser gesagt den Inhalt, im Starkregen vor Durchnässung. Leichter Nieselregen durchdringt die Außenhülle aber auch ohne diesen Überzug nicht. Die Regenhülle ist in Signalorange und sorgt somit für gute Sichtbarkeit, auch bei widrigen Lichtverhältnissen oder im unübersichtlichen Gelände. Die zusätzlichen Boxen am Bauchgurt bieten zusätzlichen Stauraum, können aber auch einfach abgenommen werden, falls dieser nicht benötigt wird. Besonders nützlich ist das isolierte Seitenfach, in dem z. B. gekühlte Getränke auch nach langem Marsch immer noch ihre erfrischende Temperatur behalten.

Mit der Guncarrier-Funktion hat die Jagdwaffe immer einen sicheren Platz, ohne zusätzlich aufzutragen. Im Bedarfsfall ist das Gewehr aber auch in wenigen Handgriffen gelöst und einsatzbereit. Dafür muss man den Rucksack allerdings absetzen, was aber nicht wirklich ein Nachteil ist, da man sich für den jagdlichen Schuss meist ja doch ohne Gepäck einrichtet. Die Trageriemen sind sehr bequem, durch die Rückenpolsterung verteilt sich das Gewicht optimal, ein rundum empfehlenswerter Begleiter auch für nichtjagdliche Wanderungen, überzeugend auf ganzer Linie.

Die Optiken wurden natürlich einem umfangreichen Praxistest unterzogen. Das große Aha-Erlebnis wurde hier nicht gefunden, doch für bestimmte Einsatzbereiche kann man die Endavour-Modelle schon in Betracht ziehen.

Ein Spektiv gehört in jeden Jägerhaushalt, gerade Rehjäger im Feldrevier nutzen es häufig. Aber natürlich auch für die Gebirgsjagd ist diese Ansprechhilfe eine gute Unterstützung auf weite Entfernung. So manches weibliches Stück Rehwild hat sich somit doch als Knopfböckchen herausgestellt, oder der starke Erntehirsch war doch nur ein ungerader Sechser in seinen besten Jahren. Das Vanguard Spektiv tut diesbezüglich was es soll, man hat einen klaren Blick, ohne nennenswerte Randunschärfe. Die Linsen sind alle voll mehrfachvergütet, und verfügen über phasenbeschichtete BAK4-Dachkantprismen.


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