Auf einmal höre ich etwas! Ja, eindeutig Wildschweine. Und sie ziehen direkt auf mich zu. Der Wind passt und ich bekomme schon ein wenig Jagdfieber. Ich höre ganz deutlich die ersten Stück auf mich durch den Schnee zukommen. Aber was ist denn jetzt passiert? Die Stücke halten an, Ruhe im Stall. Sie drehen ab und wechseln am Stand meines Nachbarn vorbei, dieser schießt auch sogleich zweimal. Na immerhin. Kurze Zeit später höre ich wieder anwechselndes Wild. Dieses Mal kommt Muffelwild auf mich zu. Ich kann bereits die Silhouetten im Jungfichtenbestand erkennen. Sie verharrten dort eine gefühlte Ewigkeit, hoffentlich behalten sie den eingeschlagenen Kurs und wechseln nicht, wie die Sauen vorhin nach links rüber. Langsam traten sie aus. Ein Schaf, ein Lamm, ein dreijähriger Widder. Warte, da kommt doch noch eins. Das letzte Stück hat eindeutig ein Problem mit dem Hinterlauf. Das gibt’s ja nicht! Das ist doch „mein“ Muffelschaf! Ich habe das Stück schon im Zielfernrohr, als es kurz anhält. In diesem Moment berührt mein Zeigefinger den Abzug der Büchse. Das Schaf bricht im Feuer zusammen und bleibt liegen.

Die anderen Stücke drehen sich um und verschwinden dort, wo sie hergekommen sind. St. Hubertus und Diana, ihr wolltet, dass ich für die Tage, die ich mit der Erkältung zu Hause geblieben bin, belohnt werde. Recht so! Meine Freude ist wirklich groß! Immer wieder freue ich mich, wenn ich einen Hegeabschuss tätigen darf und damit das Stück von Schmerzen erlösen kann.


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